Lucas:
Ich schlafe nah einer Weile des Grübelns ein und verfalle in einen merkwürdigen Trance-ähnlichen Zustand. Ich sehe Morgana im Wald vor dem Schulgelände und bei ihr sind Rachel und Oli. Überall ist Feuer und es sind Wölfe da. Panisch schrecke ich hoch und fahre mir über das verschwitzte Haar. Im nächsten Moment bin ich gleich auf den Beinen und stürze aus dem Zimmer und zu den Toren des Haupteingangs. Es dauert lange bis ich im Wald die Lichtung finde, doch das laute knurren und eine zornige Frauenstimme bringen mich endlich auf die richtige Spur. Wie ein wilder stürze ich auf die Lichtung und sehe als erstes meinen Bruder bewusstlos am Boden liegen. Etwas in mir zieht sich zusammen und weckt einen lang verschollenen Bruderinstinkt. Als nächstes realisiere ich die restliche Situation. Morgana die mich grinsend ansieht und zu ihren Füßen steht ein riesiger Wof mit gebleckten Zähnen. "Na endlich, ich hatte dir die Vision schon vor einer Weile geschickt, warum hat es denn so lange gedauert?", fragt Morgana mich und schießt einen wirbelnden Ball aus dunkler Magie in meine Richtung.

Lucas:
Ich hechte zur Seite und pralle mit der Schulter gegen einen Baum, schaffe es jedoch mit knapper Not dem Ball zu Entkommen. Als Antwort auf ihren Angriff lasse ich mehrere Luftwellen in Morganas Richtung schnellen und hoffe so, Oli genügend Zeit zu verschaffen um Morgana anzugreifen. Wie nicht anders zu erwarten, weicht Morgana meinen Angriffen aus und macht sich nun Kampf bereit. Mit ausgebreiteten Armen ruft sie dunkle Mächte zu sich und spricht eine Beschwörungsformel. Genau in diesem Augenblick ist sie verwundbar und ich spreche einen Bannzauber, der sie am Platz hält. "Oli, jetzt!", rufe ich, als Morganas eisiger Blick meinem begegnet weiß ich dass das unsere letzte Chane ist.

Lucas:
Morgana lässt einen wütenden Schrei vernehmen und der Himmel verdunkelt sich. "Oh Shit...", fluche ich mit einem Blick in den dunklen Himmel. Mehrere Bälle schießen in meine Richtung, mit knapper Not schaffe ich es einen zu absorbieren und einem anderen auszuweichen, der dritte streift meinen Arm. "Du musst ihre Hände angreifen, dann kann sie nicht mehr zaubern", rufe ich Oli zu und stelle mich nun meiner seits Morgana gegenüber. "Na los, du willst kämpfen? Dann kämpfen wir! Und glaub mir, du hast wirklich den falschen Zeitpunkt dafür gewählt!", wütend schleudere ich eine peitschende Windschleuse nach Morgana und stelle zufrieden fest, dass sie zur Seite schwankt. Ich wiederhole den Angriff, immer und immer wieder und lasse der Magierin keine Zeit ihrerseits einen Angriff auszuführen.

Lucas:
Morgana kreischt auf und schlägt wild nach dem Wolf, der sich unerbittlich in ihre Hand verbissen hat. Ich spreche erneut einen Bannzauber über die Hexenmeisterin und dieses Mal fehlt ihr die nötige Kraft um ihn abzuschütteln, mit wenigen langen Schritten bin ich neben ihr. "Normaler Weise schlage ich keine Frauen aber heute...", ich lege den Kopf schräg, hole aus und verpasse Morgana einen festen Schlag ins Gesicht. Ich höre etwas knacken und die Hexenmeisterin geht wie eine leblose Pupe zu Boden. Ich seufze und schaue auf sie herab. "Die einzige Möglichkeit sie für immer zu stoppen ist, ihre Hände zu...entfernen", sage ich an den Wolf gewandt.

Lucas:
Ich wende angewidert den Blick ab und bin dankbar dafür, dass Oli diesen undankbaren Job übernommen hat. Nachdem auch die zweite Hand ab ist, packe ich Morgana und lasse sie vor uns her zum Schloss schweben. "Wo ist Rahel?", frage ich Oli, nachdem ich sicher bin, dass die Hexenmeisterin so schnell nicht wieder erwacht.

Lucas:
Bei Rachels Anblick verziehe ich schmerzhaft das Gesicht und mir schnürt sich die Brust zu. "Wie ist denn das passiert?", frage ich Oli und lasse einen hauchfeinen Wind um Rachel herum entstehen, um ihre wunde Haut zu kühlen. "Ally ist weg. Sie wird uns leider nicht helfen können", sage ich verbittert und wende meinen Blick nah vorne, auf den leblosen Körper der Hexenmeisterin vor uns. "Jemand müsste Brian mitnehmen und in eine Zelle sperren, damit er nicht noch mehr Ärger maht!", rufe ich über die Schulter den anderen beiden Wölfen zu.

Lucas:
Ich bleibe Oli mit Absicht eine Antwort schuldig und lasse Morgana stattdessen sanft durch ein Fenster in den Krankenflügel fliegen. "Ich gehe den Direktor suchen!", verkünde ich und nehme den Wölfen meinen Bruder ab. "wir treffen uns nachher auf der Station", sage ich knapp und gehe mit schnellen Schritten zum Haupteingang. Eine düstere Verbitterung macht sich in mir breit und ich spüre wie ich langsam wütend werde. Wo ist Ally wohl jetzt? Jetzt wo ihre Freunde sie brauchen? Kurz schüttele ich den Kopf und lasse den Schmerz und die Wut nicht zu. Zielstrebig durchquere ich das Schloss.

Rachel:
Ich spüre starke Arme die mich tragen und nah einer Weile kalte Lacken die sich an meinen brennenden Körper schmiegen. Ich möchte nicht aufwachen, der Schmerz klopft dumpf wieder an meinen Verstand und ich ersuche wieder in der Dunkelheit zu verschwinden, doch Hände die an meine Haut drücken und an mir herum zerren, bringen mich endgültig in die Realität zurück. Verwirrt öffne ich meine Augen. Gleißendes helles Licht blendet mich und jemand drückt mich auf ein Bett. Morgana. Ich schreie und schlage um mich. Meine schmerzende Haut macht das Wehren schier unmöglich und die Frau drückt mich zurück aufs Bett. Ich wimmere leise und kauere mich stöhnend auf dem Bett zusammen, mit den Händen umklammere ich meinen schmerzenden Körper.