Rachel:
Mit Genugtuung stelle ich fest, wie Morgana mit den Zähnen knirscht. Im nächsten Moment durchbricht sie den Bannkreis und verpasst mir eine schallende Ohrfeige. Gut so, nur weiter so! Töte mich, dann müssen die anderen nicht nah mir suchen! Die Ohrfeige schmerzt aber ich lächel trotzdem. "War das schon alles was du drauf hast? Für so eine mächtige Hexe war das aber ziemlich schwach!" "Ja, kämpft ein bisschen im Schlamm", ertönt Brians Stimme hinter uns, die augenblicklich verstummt, nachdem Morgana ihn mit einer Handbewegung gegen einen Baumstamm geschleudert hat, wo Brian reglos zu Boden geht. "Und nun zu dir, du Balg!" Morgana dreht sich schweigend mir zu und plötzlich durchzuckt mich ein brennender Schmerz. Ich schreie auf und falle auf die Knie, die Hitze scheint meinen gesamten Körper zu verbrennen und sie wandert immer weiter in mich hinein. Winselnd umklammere ich meinen Körper und versuche den Schmerz zu lindern. "Gut so, schrei weiter. Lok deine Freunde zu uns." Verbissen beiße ich mir auf die Lippen, lautlose Tränen finden einen Weg nach draußen, doch ich weigere mich auch nur einen Ton von mir zu geben. Eine erneute Schmerzenswelle lässt mich zusammenzucken. Um den Schmerz zu dämpfen kralle ich meine Hände in die feuchte Erde und schmecke plötzlich Blut auf den Lippen.

Rachel:
Drei Wölfe springen aus einem Busch heraus und erschrecken mich beinahe zu Tode, Morgana hingegen hat nur ein kleines Lächeln für sie übrig. "Gleich 3? Nein, nein, ich brauche doch nur einen", sagt sie Kopf schüttelnd. Die Schmerzen lassen langsam nach und ich sacke in mich zusammen, hustend würge ich Blut hervor und mir wird schwindelig. Jede Faser meines Körpers ist dankbar dafür, dass die Schmerzen vorbei sind, doch zu welchem Preis? Mein Kopf wirbelt herum zu den Wölfen und bleiben an einem großen in der Mitte stehen, entschlossen sieht er Morgana an. "Aber es muss der Richtige sein...", sagt Morgana nachdenklich und plötzlich ist der Schmerz wieder da, dieses Mal kann ich den Schrei nicht unterdrücken. "Oliver? Na komm schon, welche Fellnase bist du?", ruft sie über meine Schreie hinweg den Wölfen zu.

Rachel:
Der Schmerz ebbt ebenso schnell ab, wie er gekommen ist und ich sacke wieder auf den Boden. Dieses Mal bleibe ich liegen und atme tief den modrigen Erdgeruch ein. "Ahh, da haben wir den Gewinner!", Morganas Blick bohrt sich in den eines Wolfes und im nächsten Moment knicken seine Beine weg und der Wolf fällt winselnd zu Boden. Ich wirbele herum, vergesse meine Schmerzen und habe nur Augen für den Wolf. Bei jedem kleinsten Winseln zucke ich zusammen und meine Hände ballen sich zu Fäusten. Tränen treten mir in die Augen. Unbewusst weiß ich, dass es nicht Oliver ist aber die Schmerzen dieses Wolfes tun mir in der Seele weh. Morgana runzelt die Stirn und sieht mich prüfend an. "Nein...nein...", murmelt sie leise und verzieht das Gesicht. "Das ist der Falsche!"

Rachel:
Ich erstarre mitten in der Bewegung. Mein Herz sackt mir in die Knie und ich kann nichts anderes tun, als Morgana fassungslos anzustarren. Wie kann ein Mensch nur so grausam und abgrundtief bösartig sein? In diesem Moment spüre ich eine erneute Hitzewelle auf mich zukommen und zucke schon zusammen, in Erwartung der Schmerzen, doch nichts passiert. Doch nichts geschieht. Langsam öffne ich ein Auge und erstarre. Der Bannkreis steht in Flammen. Nur wenige Zentimeter trennen mich von dem Heißen Feuer. Funken sprühen in alle Richtungen und Morganas donnerndes Gelächter ertönt von der Seite. Durch die Flammen kann ich kaum etwas sehen und es wird unangenehm heiß um mich herum. Ich zittere leicht, reiße mich jedoch zusammen um nicht zu shreien und dann nehme ich aus den Augenwinkeln etwas näher kommen. ich wirbele herum, doch da ist nichts. Es fällt mir wie Schuppen vor den Augen, der Bannkreis verengt sich. "Komm raus, komm raus wenn du dich traust, sonst grille ich deine kleine Freundin", tönt Morgana leise.

Rachel:
Ich kann zwar nah wie vor nicht sehen was draußen vor sich geht, doch nun ertönt eine zweite Stimme. Oli. Schlimmer als die Schmerzen, engt die Angst um ihn meinen Brustkorb ein und ich bekomme keine Luft mehr. "Ah da bist du ja!", Morgana klingt erfreut und ihrem Ausruf folgt lautes geknurre und missmutiges Scharen mit den Pfoten. Das Feuer kommt noch ein Stückchen näher und langsam fühle ich mich wie ein Huhn in der Fritöse. Still schicke ich ein Gebet gen Himmel, doch erwarte nicht wirklich Hilfe. "Ergibst du dich freiwillig oder müssen wir es auf die brutale Art machen?", fragt Morgana in meine Gedanken hinein und ich halte gespannt inne, das wäre Olis letzte Chance abzuhauen. Ehe ich mir dessen bewusst bin, manifistiert sich in mir ein Plan. Zitternd stehe ich auf, ich spüre wie das Feuer mein schwarzes Haar versenkt und schlucke. "Oli, ihr müsst abhauen! Das ist genau was sie will! Wir brauchen einen Magier, der sie aufhalten kann!" schreie ich über die Flammen hinweg.

Rachel:
Ich verdrehe genervt die Augen. "Blödmann!", flüstere ich leise. Ich halte probeweise eine Hand in die Nähe des Feuers und zucke vor Schmerzen zusammen. Die sind heißer als sie aussehen. Rasch ziehe ich die HAnd wieder weg und verzeihe angewidert das Gesicht. Meine Haut ist rot geschwollen und aufgebläht. Bei jeder Bewegung schmerzt sie und schickt heiße Wellen in meinen Körper. Es ist aussichtslos. Meine einzige Chane ist in dieses Feuer zu springen, damit Oli sieht das er mich hier lassen muss und die anderen abhauen können. Entschlossen sammel ich all meinen Mut zusammen und atme tief durch. "Meine Pläne gehen dich nichts an, du musst dich nur opfern und dann wird alles gut. Um mein Äußeres brauchst du dir auch keine Gedanken zu machen, das wird schon wieder", sagt Morgana belustigt.

Rachel:
Ein lautes Lachen ertönt. "denkst du wirklich, ich wäre einer dieser James Bond Bösewichte, die ihren Plan verraten, noch bevor sie am Ziel sind? Vergiss es! Abgesehen davon benötige ich dein Opfer nicht, ich kann dich auch so jeder Zeit töten", sagt Morgana und das gibt mir die Kraft meinen Plan durch zu ziehen. Ich hole noch einmal tief Luft, schließe die Augen und stürze direkt auf die Feuerwand zu. Flammen streifen meinen Körper und lassen die Haut schmelzen. Ich kann nicht denken, sehe nur rote Feuerwände vor mir und das einzige was jetzt noch zählt, ist hier rauszukommen. Die Schmerzen explodieren in meinem Kopf und dann ist alles vorbei. Ich stürze zu Boden, obwohl die Flammen nun hinter mir lodern, brennt mein Körper immer noch. Jede einzelne Zelle scheint angezündet zu sein, der Schmerz ist mit bloßen Worten nicht zu beschreiben. Krampfhaft zuckt mein Körper zusammen, bis ich nichts mehr sehen kann und schließlich das Bewusstsein verliere. Ich heiße die bleierne Dunkelheit willkommen wie einen alten Freund. In dieser Traumwelt sind die Schmerzen nicht von Bedeutung, das einzige was zählt ist die Finsternis um einen herum.