Ari:
Ich erwache früh am Morgen und kann mich nicht daran erinnern, wann ich eingeschlafen bin. Mit zittrigen Beinen laufe ich ins Bad und übergebe mich über der Kloschüssel. Mein Körper wird von lautlosen Schluchzern geschüttelt, während die Erinnerungen an meinen Traum mich von Neuem überrollen. Stöhnend schlage ich die Tür zum Bad zu und verschließe sie, damit Killian sich diese erbärmliche Darstellung nicht mit an sehen muss.

Rose:
Panisch schaue ich von Hector zu der Frau und schüttele nur fassungslos den Kopf. "Ich habe nicht den leisesten Schimmer!", schreie ich. Die Gestalt wird immer undeutlicher, bis ich nur noch ihre Stimme in meinem Kopf hören kann, obwohl ich nicht weiß wie aber ich bin mich sicher, dass die Frau immer noch dieses traurige Lächeln im Gesicht hat. "Ihr müsst euch erinnern", haucht ihre Stimme.

Rose:
Ich lasse mich aufs Bett plumpsen und starre auf die Stelle, an der die Frau noch gerade gestanden hat. "ich habe keine Ahnung", sage ich Stirn runzelnd und schaue zu Hector. "Nur Mal zur Information...Du hast SIE auch GESEHEN?", frage ich ihn und betone dabei jedes zweite Wort.

Ari:
Ich klammere mich an die Kloschüssel und verabschiede gerade tonlos die gestrigen Pommes, als Killians Stimme zu mir dringt. Seufzend lehne ich den Kopf gegen die kühle Wand und schließe kraftlos die Augen. "Ich bin hier, alles gut", murmle ich schwach.

Ari:
"Jaaaa", stöhne ich und ziehe mich am Waschbecken hoch. Ich spritze mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht und reiße die Augen auf, plötzlich ist die Übelkeit wie weggewischt und ich fühle mich einfach wunderbar. Mit weit aufgerissenen Augen starre ich den Wasserhahn an und tauche meine Hände unter den kalten Strahl. Sofort scheine ich von einer Energie aufgeladen. Ich stürze aus dem Bad und renne Killian fast um, als ich mich zu ihm auf das Sofa werfe. "Dieses Wasser! Ich spüre es!", schreie ich aufgeregt.

Rose:
"Ich habe keine Ahnung", sage ich und schüttele den Kopf. "Wir fahren jetzt sofort zum Hafen und suchen nach diesen beiden anderen, wenn es ihnen genauso geht wie uns, dann müssen wir dringend mit ihnen sprechen"

Rose:
"dann suchen wir sie, wir fangen auf diesem Boot an und fragen uns am Hafen durch, los anziehen!", kommandiere ich herum, während ich bereits vor dem Schrank stehe und mir einen Kapuzenpullover über den Kopf ziehe. Im Bad putze ich mir noch schnell die Zähne und binde das Haar zu einem hohen Pferdeschwanz. Erst jetzt fällt mir wieder auf, dass ich noch diese merkwürdige Kampfmontur trage aber das ist jetzt egal. Zu allem bereit schnappe ich mir die Autoschlüssel und warte ungeduldig auf Hector. "HEEEEEEC?", brülle ich drohend.

Ari:
"Nein, nein, nein! Du verstehst das nicht!", sprudele ich weiter aufgeregt. Ich renne ins Bad und fülle etwas Wasser in einen Becher. Schnell laufe ich zurück zum Sofa und halte Killian das Wasser vor die Nase. "Riech das! Es riecht nach Meer aber ich weiß dass dieses Wasser tot ist, weil es so häufig gereinigt und wieder gebraucht wurde. Spürst du das nicht??", fassungslos werfe ich die Hände in die Luft und kippe dabei den Becher in Killian Schoß aus. Bestürzt schaue ich zu wie sich das kalte Wasser auf seiner Hose ausbreitet. "Uppsi"

Ari:
Mit einem hochrotem Kopf springe ich auf und will mich gerade wieder entschuldigen, als seine Worte meinen verstand endlich erreichen. "Hää?", frage ich dann höchst einfallsreich und kann meine Verwirrung nicht verbergen. "Warum denn zum Hafen? Was hat das mit dem Wasser zu tun?". Mein Blick huscht zu Killians Hand und ich kann nichts verdächtiges an ihr erkennen, also schüttele ich nochmals den Kopf und versuche alldem was um uns herum geschieht zu folgen.

Rose:
Ungeduldig schiebe ich Hector aus dem Haus und bugsiere ihn ins Auto Beim Gehen zucke ich des öfteren zusammen, weil der Schmerz in meiner Seite plötzlich mit aller Macht zurück kehrt und mir sogar Tränen in die Augen treibt. Nach Luft schnappend setze ich mich ins Auto und muss einen Augenblick lang verschnaufen. "Das ist doch alles nicht mehr normal...", stöhne ich und drücke im nächsten Moment das Gaspedal durch, in der leisen Hoffnung diesem Spuk so schneller zu entkommen.

Ari:
Ich schnappe mir hastig Lederjacke und meine Handtasche und eile aus dem Haus. Auf der Straße sehe ich mich suchend nach Killian um und finde ihn schließlich wartend vor einem Taxi. Ich beeile mich einzusteigen und knalle die Tür viel heftiger zu, als es eigentlich nötig wäre. "Was geht hier vor?", zische ich zu Killian.

Rose:
Ich nicke matt und fahre mit quietschenden Reifen um die Kurve. "Es geht mir bestens, wenn wir erst einmal wissen was hier ab geht und ich diesen Irren, der für all das hier verantwortlich ist zu fassen bekomme, dann...", an dieser Stelle halte ich inne und mache eine eindeutige Handbewegung. Ich lenke den Wagen so schnell durch die Straßen, dass wir bereits innerhalb von wenigen Minuten am Hafen ankommen. Ungeschickt stelle ich das zerbeulte Auto in einer viel zu kleine Parklücke ab und knalle die Tür hinter mir zu. "Aufteilen?"

Ari:
Ich schüttele immer noch verständnislos den Kopf. Mit einem Blick zu dem Fahrer beschließe ich nichts weiter dazu zu sagen und drehe mich zum Fenster herum. Meine Gedanken huschen unruhig in meinem Kopf herum und ich kann mich auf nichts konzentrieren, bis wir endlich am Hafen ankommen und die frische Meeresbrise mich wieder aufweckt. Blinzelnd starre ich aufs Wasser und weiß förmlich wie es sich anfühlen wird, darin zu schwimmen. Fasziniert steige ich aus, ohne auf Killian zu warten schlendere ich zu dem Steg und tausche meine Hand in das kühle Nass.

Rose:
Ich nicke noch zustimmend, als plötzlich alles um mich herum verschwimmt. Mit letzter Kraft kann ich mich noch an etwas kühlem festhalten, als die Vision auch schon vollends meinen Körper erreicht.
Ungeduldig stehe ich in einer Gasse, eingehüllt in ein rotes Seidenkleid das mir bis zu den Knien reicht und meine Figur schmeichelhaft betont. Ich friere aber das scheint mich nicht zu interessieren. Ich schaue in die Ferne, als er plötzlich in mein Sichtfeld tritt. Kichernd werfe ich mich in Killians Arme. Er sieht mir in die Augen und senkt seine Lippen auf meinen Mund. Wir verlieren uns beide in einem bodenlosen, leidenschaftlichen Kuss. Meine Knie fühlen sich weich und zittrig an, als er sich schließlich von mir löst und mich aus strahlenden Augen ansieht. "Hay.", flüstert er mit einem Lächeln auf den Lippen. "Hay...", erwidere ich etwas atemlos und kann meinen Blick nicht von seinem Mund lösen.
Die Vision spuckt mich genauso schnell wieder heraus, wie sie begonnen hat und ich fühle mich so, als hätte ich einen wichtigen Körperteil verloren. Unsicher blicke ich mich um und plötzlich ist er da...der Mann aus meinen Träumen, der Mann nach dessen verbotenen Küssen ich mich verzehre...plötzlich taucht Killian im Schein einer Laterne auf.