Ari:
Ich höre Killian auf keuchen und renne ins Wohnzimmer. "Killian?", frage ich besorgt. Mein Mentor ist nun noch blasser als ohnehin schon. "Hast du Fieber? Was ist denn los?", ich knie mich vors Sofa und betrachte ihn voller Sorge.

Rose:
Ich verziehe den Mund zu einem schwachen Lächeln und durchstrubbel liebevoll Hectors Haar. "Egal, lass uns jetzt schlafen gehen. Und Morgen sollten wir uns alle Mal untersuchen lassen, vielleicht sind wir ja verrückt geworden und wissen noch nicht das wir es sind", sage ich in dem schwachen Versuch einen Witz zu machen.

Rose:
Ich muss so laut lachen, dass ich mir rasch auf die Zunge beiße und Hector entschuldigend ansehe. "Oh mein Gott, bei mir scheint das nicht ganz unwahrscheinlich zu sein", sage ich immer noch ein wenig kichernd. Ich hole mir ein Glas aus der Küche und gehe in mein Schlafzimmer. "Schlaf gut, du Verrückter", rufe ich durch die Wohnung, während ich mich ins Bett kuschele.

Ari:
Ich lege den Kopf schräg und verstehe kein Wort. "Wie bitte was? Seit wann hast du denn bitte ein Schiff?", frage ich Stirn runzelnd und versuche hinter seinen Worten einen Sinn zu erkennen.

Rose:
Ich ziehe mir das Kissen über den Kopf und versuche zu schlafen aber meine Gedanken kreisen immer wieder um seinen Namen herum.
"Es ist mir egal, was er sagt. Wir müssen unser eigenes Schicksal finden", sagt Killian und fährt mir sanft mit einem Finger über die Schulter. Ich erschaudere unter der Berührung. "Das können wir nicht, das weißt du doch", antworte ich traurig und spüre das Gewicht meines Dolches im Gürtel. "Ich bin eine Kämpferin und habe Zeus einen Eid geschworen. So einfach komme ich aus dieser Geschichte nicht heraus und ich bin mir nicht sicher ob ich das möchte." Unsere Blicke treffen sich und der Schmerz in seinen Augen bricht mir das Herz. "Das heißt du entscheidest dich für ihn und gegen uns?", fragt er nach einer langen Pause. Ich wende den Blick ab und betrachte den kahlen Fußboden. "Nicht für ihn. Für meine Bestimmung! Ich bin geboren worden um die Menschen zu beschützen...", Killian packt mich unsanft am Arm und zwingt mich ihn anzusehen. "Und was ist mit deinem Leben? Ist dir das denn völlig egal?", fragt er eindringlich. "Komm mit mir, Rose...bitte", das letzte Wort ist lediglich ein heiseres Flüstern und ich spüre wie mir Tränen in die Augen steigen. "Ich kann nicht", wiederhole ich nochmals und schüttele seine Hand ab. Mit schnellen Schritten renne ich durch die dunkle Gasse, seinen Blick immer noch auf meinem Rücken spürend. Lautlose Tränen laufen mir übers Gesicht aber er darf sie niemals sehen, so ist es leichter für uns beide. Ein gerader Schnitt, keine falschen Hoffnungen.
Ich fahre keuchend herum und fasse mir unwillkürlich an die Brust, denn ich habe das Gefühl, mein Herz würde in der Brust zerspringen.

Ari:
Als Killian wieder eingeschlafen ist, lege auch ich mich ins Bett und versinke fast augenblicklich in einen ruhelosen Schlaf.
"Bleib stehen, Ari!", Hector packt meinen Arm und wirbelt mich zu sich herum. "Warum bist du denn nur immer so stur?", wirft er mir vor, während er mich zwingt ihm in die Augen zu sehen. "Du kannst nicht einfach in diesen Kampf ziehen und erwarten, dass ich das akzeptiere! Lass mich dir doch wenigstens helfen!", seine Stimme wird zwar nicht laut aber ich sehe die Wut in seinem Gesicht. Mit einem schnellen Handbewegung beschwöre ich einen Schwall Wasser hervor und schleudere es auf Hector. "Bleib mir vom Leib oder ich werde dich verletzen! Folge mir nicht!", meine Stimme klingt genauso kalt, wie das Wasser, welches durch meinen Körper fließt und mich mit einer ungeheuren Macht erfüllt. Ich drehe mich um und setze meinen Weg fort. In meinem Kopf nur ein einziger Gedanke "Er wird diese Nacht sterben".
Ich schrecke hoch und falle aus dem Bett. In meine Decke gewickelt bleibe ich reglos am Boden liegen udn starre an die Decke. Ein e kalte Wut umnebelt meine Gedanken und ässt mich mit den Zähnen knirschen.

Rose:
Ich blinzele ein paar Mal und überdenke noch einmal alles was ich heute gesehen habe und wovon ich überzeugt war, dass es war ist. "Aber wie kann das sein?", flüstere ich leise in die Dunkelheit. "Rosemarie, Tochter. Du musst dich erinnern", ertönt plötzlich eine Stimme in meinen Gedanken. Ich reiße die Augen auf und schaue mich suchend im Zimmer um.

Ari:
Ich atme einmal tief durch und schließe die Augen. "Ok, Ari. Erinnere dich, beschwöre diese Vision.", motiviere ich mich und konzentriere meine Gedanken an das letzte, was ich gesehen habe. Und plötzlich durchzuckt mich eine Erinnerung.
"Komm raus!", brülle ich. Eine Wand aus schwarzem Wasser ragt hinter mir empor und mein Körper bebt vor Zorn. Eine Tür öffnet sich vor mir und ein alter Mann kommt heraus, ein süffisantes Lächeln auf dem Gesicht. "Ahh, Ariadne. Hast du mich endlich gefunden.", er lacht ein kehliges Lachen. Die Wut in meinem Inneren explodiert bei seinem Anblick. Mit einem knappen Nicken schleudere ich ein paar Wasserbälle nach ihm und fessele damit seine Gelenke. "Hallo, Vater", sage ich in einer unheilverkündenden Stimme. "Sag mir warum, warum hast du deine eigene Tochter an die Parzen verkauft?", brülle ich den alten Mann vor mir an, der mir als Antwort dreckig ins Gesicht lacht. Ich hole mit der Faust aus, doch ehe ich sein Gesicht treffe, umschließt meine Hand eine andere und ich werde nach hinten gerissen. "Verdammt, Ari! Hör auf damit!", Roses kleine Gestalt taucht hinter mir auf. Sie ist zwar kleiner als ich, aber eindeutig stärker. Mühelos drückt sie meinen Arm runter und schaut mich traurig an. "Er ist es doch nicht wert, glaub mir.", ihre Stimme klingt sanft und beruhigend und das gibt den Ausschlag. Ich sammele meine Energie in mir und schleudere sie auf den alten Mann. "Ich brauche dein Mitleid nicht!", schreie ich und eine Welle schwappt über sie hinweg. Ein Wasserstrahl bildet sich in meinen Händen und ich schleudere ihn auf seinen Kopf. Panisch reißt der alte Mann seine Augen auf, doch ich kann dieses kehlige Lachen immer noch in meinen Ohren hören. Ich bilde eine Wasserblase um sein Gesicht und drücke zu. Ich drücke fester zu, , immer fester. Mit einem leisen Jubel in mir, kann ich spüren wie das Wasser in seine Lungen dringt. Sein Körper beginnt unkontrolliert zu zucken und schließlich erschlafft er. Hinter mir nehme ich undeutliche Stimmen wahr und jemand rüttelt an meinem Körper, doch alles was ich sehe ist eine blinde, Angst einflößende Wut. "Ari!", jemand packt mich erneut am Arm und dieses Mal lasse ich es geschehen, mit einem letzten Blick auf den schlaffen Körper drehe ich mich herum und blicke in Hectors ängstliche Augen. Er schüttelt mich und sagt etwas aber ich kann ihn nicht hören. Undeutlich sehe ich Rose, die völlig durchnässt am Boden kauert und mich herausfordernd ansieht. Ich lege den Kopf schräg und meine mich daran zu erinnern, ihr einen Wasserball entgegen geworfen zu haben. Sofort bekomme ich ein schlechtes Gewissen, welches von einem düsteren Gefühl abgelöst wird. "Ich musste es tun. Versteht ihr denn nicht was er getan hat? Er hat mich an die Parzen verkauft, seine eigene Tochter! Ich werde auf ewig ihre Dienerin sein müssen!", brülle ich Hector entgegen und merke wie mir die Tränen über die Wangen rollen, ich breche in seinen Armen zusammen und plötzlich ist da keine Macht und auch keine Wut mehr in meinem Körper. Ich bin nur noch ein leerer Körper, der in seinem Kummer versinkt.
Ich tauche aus der Vision heraus und schreie. Immer noch diese Wut in mir spürend breche ich auf dem Fußboden zusammen. Hastig drücke ich mir ein Kissen ins Gesicht um meine Schluchzer zu ersticken, während mir unkontrolliert Tränen über die Wangen fließen.

Ari:
"Ich habe meinen eigenen Vater ermordet!",flüstere ich zwischen zwei Schluchzern. Ich vergrabe mein Gesicht in Killians Schulter und kann nicht aufhören zu weinen. In meinem Inneren kann ich immer noch diese ungeheure Wut und das Gefühl verraten worden zu sein, spüren.

Rose:
Ich bin gerade davon überzeugt, dass ich mir die Stimme nur eingebildet habe, als die Gestalt eienr Frau plötzlich vor meinem Bett erscheint. Sie hat langes schwarzes Haar und ein gütiges Lächeln. "Hallo Rosemarie", sagt sie Freude strahlend und in diesem Moment schreie ich los. Ich greife nach meiner Tischlampe und umklammere sie wie eine Waffe. "wer sind sie? Verschwinden sie! Sind sie ein Geist?"

Rose:
ich stehe mit der Tischlampe auf dem Bett und starre zu der Frau. Sie schimmert ein wenig, als wäre sie ein Hologramm. "Sind sie ein Geist?", frage ich skeptisch, die Lampe immer noch griffbereit. "Hector komm hier bloß nicht rein, entweder bin ich vollkommen irre oder in meinem Zimmer ist ein Geist!", brülle ich zu der Tür und zeige dann mit dem Lampenschirm auf die schimmernde Frau. "Und wehe sie tun meinem Neffen etwas", sage ich drohend,

Ari:
"Du verstehst das nicht...ich wollte es, wollte dass er leidet, das er Schmerzen hat!", schluchze ich. "Da war so viel Wut, so viel Zorn in mir", ich zittere in seinem Armen und versuche diese Erinnerungen zu verdrängen.

Rose:
"Hector, verschwinde!", schreie ich ihn an und schaue panisch von ihm zu der Frau. "Ach Rosemarie, du warst schon immer dickköpfig aber ein Geist? Musst du mich wirklich so beleidigen? Und guten Abend Hector, es tut mir unendlich Leid, dass meine Tochter solch ein Radau veranstaltet aber du weißt ja wie sie ist.", die Frau lächelt schwach in seine Richtung und richtet dann ihren traurigen Blick wieder auf mich. Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich hier verarscht werde. "Hey, hey! Ich bin anwesend!", sage ich etwas pikiert.

ari:
"Und ich hatte diese Macht, ich konnte Wasser kontrollieren und diese beiden anderen, vom Schiff, Rosemarie und Hector, sie waren auch da. Killian, was ist nur los mit uns?", frage ich verzweifelt.