Gwenny:
"Indisch oder Fastfood?", frage ich noch und bleibe abrupt stehen. Ich lege den Kopf schräg und überlege was gerade geschehen ist. "Ähm wie bitte?" Hat er gerade wirklich zwischen einer Frage nach meinem Lehrer und einer Einladung zum Essen gesagt dass er mich liebt? Ich werde dunkelrot und senke den Blick. "Wirklich?", frage ich zögerlich. Mit einem breiten Grinsen und immer noch hoch roten Wagen laufe ich zu ihm und schmeiße mich ihm um den Hals. Ich rücke ein Stück wieder von ihm ab und schaue ihn ernst an. "Das habe ich jetzt gehrt und du hast kein recht darauf es dir anders zu überlegen! Keine Stimmungsschwankungen und salbungsvolle Worte ohne Bedeutung mehr!" Jedes meiner Worte untermale ich mit einem Pickser gegen seine Brust.

Gwenny:
Er schiebt mich in den Wagen und ich lasse es geschehen. "Lass mich raten, du hast heute Abend vor die goldene Kreditkarte der Loge zum Glühen zu bringen?" Ich bin mir unsicher wie ich mich ihm nun gegenüber verhalten soll, Gideon hat mir zwar gesagt, dass er mich lieben würde aber ich habe ihm keine Antwort darauf gegeben, auf der anderen Seite, war doch schon ohnehin jedem Blinden klar was ich für ihn fühle. Ich seufze erschöpft.
Die Fahrt geht schnell vorüber und der Fahrer lässt uns vor einem sehr edlen, in weiß und Gold gehaltenem, Restaurant raus. Staunend betrachte ich das imposante Gebäude. "Und das beim aller ersten Date, es wird schwer für dich werden das noch zu toppen!" Vor dem Restaurant steht ein freundlich aussehender Kellner, der ebenso elegant gekleidet ist wie Gideon. Er schaut uns beide prüfend an und bietet uns dann ohne lange Vorrede hinein.

Gwenny:
"Danke, sehr aufmerksam", ich setze mich hin und glätte den Rock meines Kleides. Der Kellner bringt uns eine Karte und ich schaue sie mir mit knurrenden Magen an. Entsetzt stelle ich fest, dass die Karte auf italienisch und teilweise sogar auf französisch verfasst ist. Der Kellner kommt zurück an unseren Tisch und bringt uns den Wein des Hauses als Aperitif. Er fragt nach unseren Bestellungen. "Ähm...ähhh...also ich nehme das gleiche wie er", sage ich und klappe höchst damenhaft die Karte wieder zu. "Aber bitte ohne Zwiebeln und Pilzen", füge ich noch ganz leise hinzu, plötzlich unsicher ob Gideon so einen tollen Geschmack beim Essen hat.

Gwenny:
Auch ich greife nach dem Weinglas und nippe daran. "Es war reiner Zufall, dass wir beide das selbe wollten", sage ich lachend und nehme einen weiteren Schluck von dem Wein. "Ich hoffe nur sehr, dass wir jetzt nicht plötzlich verschwinden und angeschwipst im 18. Jahrhundert landen!", flüstere ich verschwörerisch, währed ich nachdenklich den Wein im Glas herumschwenke.

Gwenny:
Ich beobachte Gideon schmunzelnd beim Essen, nehme mir dann ein Stückchen Brot und platziere eines der Häppchen darauf. Mit einem Happen beiße ich ein großes Stück von meinem improvisierten Sandwich ab und kaue genüsslich darauf herum. Als der widerliche Geschmack sich in meinem Mund ausbreitet, entgleiten mir kurz meine Gesichtszüge. Rasche greife ich nach meiner Serviette und spucke (hoffentlich ohne viel Aufsehen zu erregen) diskret das widerliche Zeug hinein. "Was ist das bloß?", frage ich Gideon immer noch würgend.

Gwenny:
Ich habe immer noch den widerlichen Nachgeschmack von dem ersten Häppchen im Mund. Misstrauisch beäuge ich das zweite Häppchen. "Sicher dass es mich nicht gleich auffrisst oder vergiftet?", trotz meiner Worte nehme ich einen kleinen Bissen von dem wabbeligen Ding und kaue vorsichtig darauf herum. Nach mehreren Sekunden, in denen sich kein widerlicher Nachgeschmack ausgebreitet hat, werde ich mutiger und nehme noch einen Happen, dieses Mal etwas größer. "Ist okay, aber 25 Dollar? Verdammt nochmal, da gibt es 25 Cheesburger für!", ich grinse Gideon an und spüle die Vorspeise mit einem Schluck Wein nach.

Gwenny:
Wir bringen den Hauptgang, zwei verschiedene Desserts und viel, sehr viel Wein hinter uns. Gideon drückt dem Kellner seine gold glänzende Kreditkarte entgegen, während ich kurz auf der Toilette verschwinde und mein MakeUp, sowie meine Frisur checke. Zusammen steigen wir in die Limousine und mir ist ein wenig schummerig von dem ganzen Wein. Müde lehne ich mich an Gideon, mein Kopf an seiner Brust. "Und was kommt jetzt?", frage ich träge lächelnd, während der Fahrer sich bereits langsam in Bewegung setzt.