Gwenny:
Auch ich wünsche Gideone eine Gute Nacht und lege auf aber die Sorge um ihn lässt mich nicht zur Ruhe kommen. Wie benommen wälze ich mich von der einen Seite auf die andere und versuche einzuschlafen aber jedes Mal wenn ich meine Augen schließe, spiet mein Unterbewusstsein mir einen Streich und zeigt mir Gideon wie er verletzte in einer Gasse oder gefesselt in einem Krankenhaus liegt und nach mir ruft. Schweißgebadet schmeiße ich die Decke auf den Boden und gehe rüber zum Fenster. Ich setze mich auf die Fensterbank und schließe die Augen. Die kühle Luft tut mir gut und beruhigt meien strapazierten Nerven. In nur wenigen Sekunden bin ich eingeschlafen.

Raphael:
Er winkt Leslie noch einmal zu und fährt in Gideons Wohnung. Erschöpft schließt Raphael die Tür auf und wirft auf dem weg ins Badezimmer seine Lederjacke in ein Ecke. Im Bad zieht er sich sein Shirt über den Kopf und entledigt sich auch seiner Hose und Boxershorts. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen stellt Raphael sich unter die Dusche und lässt das kühle Wasser über seinen Körper fließen. Mit geschlossenen Augen lehnt er seinen Kopf ein Stück nach hinten und fährt sich durch das feuchte Haar. Nach dieser kleinen Abkühlung, wickelt er sich ein Handtuch um die Hüften und schlendert in sein Zimmer. Laut gähnend legt Raphael sich mitsamt dem Handtuch ins Bett und schläft augenblicklich ein.

Gwenny:
Auch nach dem zehnten Klingeln des Weckers wache ich nicht auf und kuschel mich nur noch tiefer in die weichen Polster der Fensterbank. Etwas flattert an mir vorbei und ich blinzel erschrocken ins Licht. Xemerius ist soeben ins Zimmer reingeflattert. "Hast du dich wieder abreagiert?", fragt er ein wenig nervös, während ich mir über die Augen reibe und herzhaft gähne. "Wenn du mich in Ruhe hättest ausschlafen lassen, dann wäre ich jetzt viel entspannter", erwidere ich. Ich denke daran was gestern alles passiert ist und welcher Tag heute ist. Plötzlich hell wach, springe ich von der Fensterbank und laufe durch Zimmer auf der Suche nach meinem Telefon. In Windeseile wähle ich Leslies Nummer und warte gespannt ab.

Gwenny:
Mit Entsetzen muss ich feststellen, dass ich den ganzen Tag verschlafen habe und es bereits viertel nach fünf ist. "Leslie!!!!", kreische ich in den Hörer und laufe wie ein aufgeschrecktes Huhn im Zimmer herum, während ich nach meinem Lockenstab suche. "Gideon hat mich gefragt, er hat mich gestern gefragt", Zähne knirschend bleibe ich abrupt stehen und kneife die Augen zusammen. "Das heißt...er hat gesagt dass er mit mir zum Ball geht und ich habe ihn gefragt!", niedergeschlagen von dieser Erkenntnis lasse ich meinen Kopf auf ein Kissen fallen, richte mich aber ganz shcnell wieder auf. "Ach ist ja auch egal!! Jedenfalls gehe ich mit Gideon zu dem Ball", kreische ich.

Gwenny:
Ich begebe mich ins Badezimmer und rasiere mir unter der Dusche die Beine. Dabei habe ich das Handy zwischen Ohr und Schulter eingeklemmt. "Er hat gestern Abend angerufen und meinte, dass er Charlotte einen Korb gegeben hat und es kaum erwarten kann mit mir Morgen zum Ball zu gehen", ich muss wieder kreischen und schneide mir prompt ins Bein. "Wie war denn euer Date gestern noch?", frage ich und versuche das Blut zu stoppe. Ich bemühe mich auf einem Bein das Gleichgewicht zu halten, während das andere immer noch in der Dusche hängt.

Raphael:
Er gähnt herzhaft und wacht aus einem traumlosen Schlaf auf mit einem Blick auf den Wecker, kuschelt er sich tiefer in die Kissen hinein, nur um in der nächsten sSekunde schreiend hochzuschrecken und ins Bad zu stürmen. "Oh verdammt ist es spät!"

Raphael:
"Das ist nicht komisch!", brüllt er zu seinem Bruder und eilt in die Dusche, wo er sich hastig wäscht und genauso schnell wieder heraus rennt. "Anzug, Schuhe, Krawatte...Blume!", wie von der Tarantel gestochen wäre Raphael beinahe im Bademantel aus der Tür gestürmt. "Ich habe noch keine Blumen für Leslie", ruft er Gideon zu, während er sich hastig in seinen Anzug zwängt und sich halb mit der Krawatte erwürgt.

Gwenny:
Ich bin gerade dabei mir die wimpern zu tuschen und eine Spur Lipgloss aufzulegen, als meine Mutter ins Zimmer tritt und mir lächelnd das Kleid auf mein Bett legt. "Was habt ihr denn dann im Kino getrieben wenn nicht einen Film geguckt?", frage ich argwöhnisch und streiche über den glatten Stoff meines Kleides. "Danke", murmle ich leise zu meiner Mutter, die gerade wieder durch die Tür verschwindet. Ich mache mich daran meine Haare zu glätten und anschließend mit dem Lockenstab zu feinen Wellen zu bearbeiten. Schließlich lege ich noch eine Spur Rouge auf und unterstreiche meine Augen mit dunklem Kajal. Meine kleine Schwester und Tante Maddy müssen mir beim Anziehen des Kleides helfen, weil ich die enge Korsage nicht alleine zubinden kann aber mit vereinten Kräften schaffen wir es schließlich mich da hinein zu zwängen und ich betrachte mich zufrieden im Spiegel.

Gwenny:
"Bis gleich", sage ich und strahle mein Handy an. Ich schlüpfe in meine hochhackigen Schuhe und stürze die Treppe nach unten. An der Treppe hat sich bereits meine ganze Familie versammelt und alle starren wie verzaubert Charlotte an. In einem enganliegenden, sehr sexy geschnittenem bluroten Kleid und schwarzen Highheels posiert sie gerade vor der Kamera für Tante Glenda, die begeistert in die Hände klatscht. Ihr Haar hat Charlotte offen gelassen und es fällt ihr in sanften Wellen auf die Schutern. Nicht ohne Nein betrachte ich meine Cousine und Schlucke. Meine Mutter wird auf mich aufmerksam und nimmt mich in den Arm. "Du siehst zauberhaft aus, Gwendolyn und so einen billigen Fussel hast du nicht nötig um einen Begleiter zu bekommen", sagt meine Mutter mit Tränen in den Augen.

Raphael:
"Danke", sagt er aufgeregt zu Gideon und schnappt sich seine Autoschlüssel. "Auf gehts!", er hält inne und schaut seinen Bruder befremdet an. "Häää??? Mit wem gehst du denn überhaupt zum Ball? Doch nicht etwa mit Miss Rubin?", fragt er sarkastisch, während er in seine Wagen steigt und mit einem anerkennden Pfiff Gideons Limousine mustert.

Gwenny:
Aufgeregt hüpfe ich von einem Fuß auf den anderen und schaue hinaus auf die Straße. Meine Aufregung könnte man mit Händen greifen ich merke sogar wie meine Hände leicht zittern und prüfe noch einmal mein Make-Up um etwas zutun zu haben. Endlich fährt eine elegante schwarze Limousine in die Straße und hält vor unserem Haus an. Meine Familie reckt sich die Köpfe an der Haustür und ich versuche hinter den getönten Fensterscheiben zu erspähen, wer drin sitzt. Zu meiner Überrashcung stellt sich Charlotte neben mich, sie scheint ebenso aufgeregt wie ich und schaut erwartungsvoll auf die Limousine. Als Gideon aus dem Wagen steigt, macht mein Herz einen Hüpfer. Ich verabschiede mich von meienr Mutter und meinen Geschwistern und eile nach draußen. Mit schnellen Schritten laufe ich die Treppe nach unten und bleibe vor Gideon stehen. Mit laut klopfendem Herzen schaue ich ihn genau an und erröte. Er sieht einfach umwerfend aus. In seinem grauen Anzug, der sich elegant an seinen Körper schmiegt aber dennoch lässig wirkt, scheint Gideon einige Jahre älter aber auch unbeschwerter zu sein. Bei seinem Anblick scheine ich förmlich zu schmelzen und bringe nichts weiter als ein leises "Hallo" heraus.

Raphael:
Er fährt zu Leslies Haus und parkt direkt an der Straße. Nervös zupft er nochmal an seiner Krawatte herum und holt die Ansteckblume vom Rücksitz. Mit schwitzigen Händen steigt er aus dem Wagen und schaut sehnsüchtig zur Treppe, an der Leslie gerade aus der Tür tritt. Er mustert sie von weitem und muss sich wieder daran erinnert wie man atmet und dass er mit offenem Mund wie ein Vollidiot aussieht.

Gwenny:
Gideon wirbelt mich einmal um die eigene Achse und ich muss kichern. "Sie sehen aber auch verdammt gut aus, Mister!", sage ich immer noch lachend und schaue dann auf unsere Hände herab. Gideon legt mir einen kleinen, bronzenen Schlüssel mit zwei Edelsteinen hinein. Staunend betrachte ich den kleinen Schlüssel, drücke ihn dann fest an meine Brust und schließe lächelnd die Augen. "So etwas schönes hat mir noch nie jemand geschenkt, Dankeschön", sage ich ganz leise. Mit zittrigen Händen fasse ich mir an meine eigene Kette und löse den Verschluss. Ich fädele vorsichtig den Schlüssel von Gideon hinein und schließe die Kette hinten wieder. Mit strahlenden Augen schaue ich dann zu Gideon. "Passt perfekt! Dankeschön!", rufe ich noch einmal aus und falle ihm um den Hals. Ich lehne meinen Kopf an seine starke Brust und atme für den Bruchteil einer Sekunde seinen betörenden Geruch ein. Dann löse ich mich von ihm und halte die Tür zu der Limousine auf. "Nach ihnen mein Herr", sage ich grinsend und imitiere Gideons aristokraten Tonfall. "Jetzt wird gefeiert!"

Raphael:
Raphael streckt eine Hand nach Leslie aus und zieht sie sanft näher zu sich heran. "Du siehst aus wie eine Prinzessin", flüstert er staunend und kann sich an ihrem Anblick gar nicht satt sehen. "Ähm ich habe hier etwas für dich", sagt er schüchtern, nachdem er sie mehrere Sekunden einfach nur bewundernd angestarrt hat. Raphael streckt Leslie die kleine Steckblume entgegen. Es ist eine weiße Lilie, eine hauchzarte Blüte mit feinen roten Sprenkeln. "Diese Blume zum Beispiel wird dir viel besser stehen, während ich damit wie ein Vollidiot aussehen würde", sagt er lachend und steckt Leslie vorsichtig die Blume an die Hand. "Aber ich glaube wir haben da noch etwas übersprungen", lächelnd beugt Raphael sich zu ihr runter und küsst sie sanft auf die Wange.