Raphael:
Verständnislos betrachtet er Leslies Rücken und schüttelt dann lächelnd den Kopf. Er tritt ganz nah an sie heran und legt seine Arme von hinten um ihre Taille. Mit laut klopfendem Herzen bettet er seinen Kopf von hinten auf ihre Schulter und schließt die Augen. "Es ist dein ganz persönliches Märchen, Leslie und du bist meine wunderschöne Prinzessin", er haucht ihr die Worte ins Ohr. Sein Mund verzieht sich zu einem kleinen aber glücklichen Lächeln. Sie stehen eine Weile so da, ohne, dass sich einer von ihnen bewegt und lauschen der leisen Melodie und dem Gesang der Vögel. Der Mond scheint hell über ihnen und die Sterne glitzern auf sie herab. Jetzt versteht Raphael was Leslie meinte, es scheint der perfekte Augenblick und um nichts in der Welt würde er diesen mit jemand anderen verbringen wollen, als mit ihr. Sanft dreht er sie zu sich herum und nähert sich langsam ihrem Gesicht. Raphael schließt die Augen und küsst ihren rechten Mundwinkel, dann küsst er den linken und hält lächelnd inne. "Ich liebe dich", haucht er so nah an ihrem Mund, dass ihre Lippen sich bei jedem Buchstaben leicht berühren und dann legt er ihr eine Hand auf den Rücken und küsst endlich ihre süßen, weichen Lippen.

Gwenny:
Ich schaue ihn aus großen Augen an und bin mir plötzlich bewusst, wie nah unsere Gesichter sich sind. "Gemeinsam durch alle Zeiten", hauche ich. Mein Herz beginnt wie wild zu rasen. Tausend Schmetterlinge explodieren in meinem Bauch und lassen mich unruhig kichernd. "Ich könnte mir nichts schöneres vorstellen"

Gwenny:
Ich lächle ihn erwartungsvoll an und als sich unsere Lippen kurz berühren bin ich fast enttäuscht aber im nächsten Augenblick schließt Gideon seine Augen und legt seinen Mund wieder auf meinen. Lächelnd erwidere ich seinen Kuss und strecke mich ein wenig nach oben. Meine Hände wandern seinen Körper hinauf und verweilen in seinen Haaren. Ich weiß gar nicht wie mir geschieht, während der Kuss immer leidenschaftlicher wird, habe ich das Gefühl zu ertrinken. Ich drücke meinen Körper näher an seinen, löse mich jedoch kurz aus dem Kuss. Mit geschlossenen Augen lächle ich. "Wenn wir weiter so machen, kann ich nie wieder damit aufhören", hauche ich warnend und beuge mich sofort wieder rüber um ihn weiter zu küssen und weiter und immer immer weiter. Mein Gehirn setzt völlig aus, kurze Ahhs und Ohhs sind das einzige was es noch zustande bringt.

Raphael:
Er lächelt an Leslies Mund, weil sie sich so sehr strecken muss, bückt sich ein wenig vor und hebt sie mit einem Ruck hoch auf das Geländer des Balkons. Die Hände stemmt er rechts und links neben sie, damit sie nicht fallen kann. Dann rückt er wieder ganz nah an sie heran und bedeckt zuerst ihr Gesicht und dann ihren Hals mit zarten, fast gehauchten Küssen.

Gwenny:
Ich schnappe nach Luft und mir ist von dem ganzen Küssen ein wenig schwindelig. "Ich glaube du hast recht", stöhne ich, lasse es mir jedoch nicht nehmen, Gideon noch einen letzten, kleinen Kuss auf den Mund zu geben. "Ich bin so glücklich, dass ich am liebsten die ganze Nacht tanzen würde". Ich klammere mich an ihn, weil mein Schwindelgefühl sich plötzlich verstärkt und mein Sichtfeld verschwimmt. "Ähhh...", verwirrt kneife ich die Augen zu und mache sie wieder auf aber Gideons Gesicht ist immer noch unscharf. "Irgendwas stimmt hier nicht", murmle ich und drücke den Kopf an seine Brust.

Raphael:
Er lacht leise in sich hinein. "Komm schon kleiner Wackelpudding, lass uns ein wneig tanzen gehen", sagt er grinsend und hilft Leslie vom Geländer zu springen.

Gwenny:
Für einen kurzen Augenblick kann ich wieder klar sehen und greife hilfesuchend nach Gideons Hand. "Ich weiß es nicht...es fühlt sich anders an als ein normaler Zeitsprung", ich zögere, weil das Schwindelgefühl prompt wieder einsetzt. "Als würde mich etwas zwingen zu springen", ich versuche wieder klar zu sehen aber in der nächsten Sekunde ist der Schwindel so allgegenwärtig, dass mir schwarz vor Augen wird und ich vorn über sacke.
Durch die Finsternis hindurch höre ich eine lockende Männerstimme meinen Namen rufen. Eine weiße Hand erscheint vor meinem Auge und greift nach mir. In der realen Welt klammere ich mich mit aller Kraft an Gideon und wimmere leise. Die Hand versucht mich von Gideon fortzuziehen und die Stimme wird immer zorniger und durchdringt mich komplett. Ich erschaudere. "Hör auf dich zu wehren! Lass es einfach zu!", brüllt die Stimme aber obwohl ich immer noch nichts sehen kann, habe ich das Gefühl, dass der Griff langsam lockerer wird. Ich klammere mich nur noch fester an Gideon und halte mit aller Kraft gegen die Hand an und plötzlich, als würde sich etwas von mir lösen, ist der Griff weg und ich sitze wieder auf Gideons Schoß und klammere mich in einem verzweifelten Klammergriff an ihn. Ich sacke in mich zusammen und entspanne mich ein wenig, meine Hände zittern aber ich kann endlich wieder klar sehen. "Jemand hat versucht mich wegzuziehen", hauche ich ganz leise, weil meine Stimme und mein gesamter Körper nun ebenfalls zittern.

Gwenny:
Ich vergrabe meinen Kopf an seiner Brust. "Ich habe solche Angst", murmle ich leise und bin dankbar, dass Gideon bei mir ist. "Denkst du das war der Graf?", frage ich nach einer Weile und habe endlich wieder die nötige Kraft um ihn direkt anzusehen. "Wir müssen herausfinden was es damit auf sich hat, ich halte es keine weitere Minute mehr aus"

Gwenny:
Ich nicke und versuche aufzustehen aber meine Beine sacken unter mir zusammen. Schwankend lehne ich mich an Gideon und lächle ein wenig unsicher. "Immer musst du mich retten", sage ich schwach. Wir gehen gemeinsam zurück in die Turnhalle aber ich kann mich nicht mehr auf den Ball konzentrieren. Leslie und Raphael wirbeln einige Male an uns vorbei und ich werde neidisch aber ich bin auch sehr froh für sie. "Warum können wir nur kein normales Leben führen", seufze ich sehnsüchtig und greife nach Gideons Hand. "Lass uns bitte wo anders hinfahren, ich möchte mich nicht vor so vielen Leuten in Luft auflösen", ich muss ein Schluchzen unterdrücken. Im Getose der vielen Leuten erspähe ich Charlotte, die umringt von mehreren Jungen kichert und lacht. "Mit ihr hättest du bestimmt mehr Spaß", entschuldigend drücke ich siene Hand und senke den Blick.

Gwenny:
Ich seufze niedergeschlagen. Die Musik wird langsamer und die Leute finden sich in Paaren zusammen und stürmen die Tanzfläche. Ich bleibe stehen und schaue sie sehnsüchtig an. "Ein Tanz sollte wohl noch drin sein", ich lächle matt und versuche alleine halbwegs stehen zu bleiben ohne zu schwanken. "Siehst du, das geht fast wieder und nach diesem Lied werden wir ganz sicher gehen", ich warte seine Antwort gar nicht ab, sondern ziehe ihn mit mir durch die Menge in die Mitte der Tanzfläche. Das Stück hat eine sehnsüchtige Melodie und bietet für mich den genau richtigen Vorwand um mich an Gideon zu kuscheln. Zögernd lege ich meine Arme um seinen Hals.

Gwenny:
Ich lache vergnügt auf, als Gideon mich hochhebt. Mit Genugtuung stelle ich fest, dass Charlotte uns beim Tanzen zähneknirschend anblickt, neben ihr steht Mr.Whitman und beobachtet argwöhnisch jeden unserer Schritte. Ich hebe fragend eine Augenbraue und bin einen Moment lang komplett auf Mr.Whitman fixiert, in der nächsten Sekunde gelingt es mir aber mich von seinem seltsamen Anblick zu lösen und ich strahle Gideon an. "So Mister, wir haben den anderen schon genug die Show gestohlen, lass uns gehen". Glücklich drehe ich mich beim Gehen immer Mal wieder um mich selbst und lache. Der Schrecken von gerade eben ist für einen Moment vergessen. Ich schaue auf unsere verschränkten Hände und seufze leise. "Hast du auch solchen Hunger?"