Paul:
Die Schläge gegen die Tür werden immer brutaler und er muss nicht nur sich, sondern nun auch Gwendolyn auf den Beinen halten, immer wieder wird sie von der Tür weg geschleudert, doch sie rappelt sich sich jedes Mal wieder auf und springt mit einem noch kräftigeren Schub wieder dagegen. Meine Tochter,anerkennend grinst er sie an. "Vielleicht habe ich mich ja doch getäuscht, aber ein Fliegengewicht bist du trotzdem", sagt er und stöhnt vor Schmerz auf, als ein erneuter Ruck gegen die Tür geht.

Gwenny:
Ich huste als die Wucht mich wieder nach vorne geschleudert hat und pralle erneut gegen die Tür. Keuchend stemme ich mich dagegen, muss aber immer wieder blinzeln, weil meine Sicht verschwimmt. Mir wird schwindelig und ich falle vorn über. Hilfe suchend starre ich in den Gang vor mir, als plötzlich Gideon um die Ecke biegt. Ich versuche noch etwas zu sagen aber ich werde bereits nach vorne gerissen und in der Finsternis wieder ausgespuckt. Orientierungslos bleibe ich sitzen, ziehe die Beine an meine Brust und lege mein Kinn darauf, ich schluchze lautlos und starre auf diese verdammte Holztür, die Paul soeben mit seinem Leben bewacht hat. Ich hoffe es geht ihnen gut, denke ich mir und mir steigen Tränen in die Augen.

Gwenny:
Ich höre leise Rufe und zucke zusammen. Die Rufe kommen immer näher und ich erkenne Gideons Stimme. "Gideon!", rufe ich schwach, weil meine Stimme immer noch schwach und zittrig klingt. "Gideon, ich bin hier", rufe ich dann etwas lauter und stehe mühsam auf.

Paul:
Ungläubig starrt er zu Gideon nickt aber nur. "Danke und pass auf Gwendolyn auf!",ruft er über die Schulter, nachdem Gideon seinen Platz an der Tür angenommen hat und Paul den Gang entlang humpelt. Er findet Lucy recht schnell und nimmt sie in den Arm. Beruhigend streicht er ihr übers Haar. "Es ist alles gut, wir haben eine bewundernswerte Tochter und ihr Männergeschmack ist auch nicht schlecht", sagt er ein wenig grinsend und dann setzt das Schwindelgefühl ein. Er drückt Lucy einen Kuss auf die Stirn und schließt die Augen, seine Hand schließt sich automatisch um ihre. "Bereit, Liebste?", fragt er dann und strahlt sie aus seinen blauen Augen liebevoll an.

Gwenny:
Ich schluchze in Gideons Armen, komme mir selbst dabei bescheuert vor, kann aber einfach nicht aufhören. "Ich war alleine und dann kam ein Auftragsmörder vom Grafen und der hatte einen Degen, ich habe ein Regal auf ihn geworfen und wollte weglaufen aber dann war da plötzlich Paul und später kam auch Lucy dazu...wir sind gerannt und Paul wurde verletzt...dann mussten wir die Tür verriegeln und da war so viel Blut!", ich schnappe hastig nach Luft und zucke vor Schmerz zusammen. "Ich glaube ich habe mir ein paar Rippen gebrochen", murmle ich nachdenklich und taste an meiner Seite entlang, bis ich kurz zusammenzucke. "Nein, scheint wohl nur geprellt zu sein", sage ich und wundere mich über meinen fachmännischen Tonfall. Schnell bringe ich etwas Distanz zwischen Gideon und mich und sehe zu Boden. "Mir geht es gut", murmle ich.

Paul:
Er wird durch die Zeit geschleudert und neben Lucy wieder ausgespuckt. Er erwidert noch ihren Kuss, als ihm erneut schwindelig wird und er Blut hustet. Hastig versteckt er die Hand vor Lucy und sein Körper verkrampft sich, während er versucht an sie gelehnt zu Gideon. "Kleines...lass mich...kurz...", sagt er nach Atem ringend, setzt sich auf den Boden und plötzlich wird alles dunkel und sein Kopf sackt zur Seite.

Gwenny:
Vor dem Drachensaal halte ich inne und greife nach Gideons Hand. "Lass mich bitte nicht schon wieder allein...gegenseitige Rückendeckung?", frage ich und grinse ihn leicht an. "Ohne dich schaffe ich das nicht...", murmle ich dann, sehe ihm in die Augen und flehe ihn mit meinem Blick an, nicht wegzugehen aber dieser Blick sagt auch so viel mehr und mir fehlt einfach die Kraft weitere Spielchen zu spielen oder etwas zu verheimlichen. Also lächle ich ihn so an, wie ich es schon die ganze Zeit tun möchte und plötzlich ist es egal was er empfindet, mir wird bewusst, dass es für mich auch in Ordnung wäre wenn wir nur befreundet sind, Hauptsache er bleibt bei mir.

Paul:
Durch die Dunkelheit hindurch hört er Lucys Stimme aber ihm fehlt die Kraft seine Augen zu öffnen, also versucht er so gut es geht seine Füße vorwärts zu bewegen und in seiner Erschöpfung greift er nach Lucys Hand und hält sie eisern fest um ihr zu zeigen, dass er noch da ist, dass er sie hört und dass er sie liebt.

Gwenny:
Ich schaue Gideon an und nicke, dann strecke ich meine Hand ebenfalls aus, lege sie auf seine und drücke damit die Türklinke herunter. "Keine Sorge, so viel Mist wie ich verzapft habe, das kannst du gar nicht toppen...und falls doch, dann beschütze ich dich schon", sage ich und zwinkere ihm zu. Dann sehe ich ihm einen Augenblick länger in die Augen, bis mir die Hitze ins Gesicht steigt und ich den Drachensaal betrete. "Hallo, ich bin zurück und ich will antworten!", kündige ich an und verschränke die arme vor der Brust.

Paul:
Ihm ist heiß und kalt zugleich, jemand legt Paul behutsam in ein weiches Bett und er stöhnt auf. "Lucy? Lucy?", verzweifelt sucht Pauls Hand nach ihr.

Gwenny:
Meine Augenbrauen schnellen in die Höhe und ich mustere die Männer abwechselnd forschend. "Wie bitte? Ich sie? Ach, sind sie umher geirrt vollkommen allein in dunklen Kellerräumen, verfolgt von einem fremden Mann mit einem verdammten Degen?", rufe ich aus und verschweige bewusst, die Anwesenheit von Lucy und Paul bei der ganzen Sache, ich kann nur hoffen, dass auch Gideon durchhält. "Zusätzlich wurde ich dann auch noch von Logenmitgliedern gejagt und noch bevor ich elapsieren konnte, fand ich mich in einem Duell mit diesem Kopfgeldjäger wieder, wenn ich nicht solches Glück gehabt hätte und Gideon mit mir Tag und Nacht trainiert hätte, dann würde jetzt ich in den dunklen Gängen eines Kellers liegen. Wie erklären sie sich das, meine Herren? Zufälle gibt es bei ihrer ach so tollen Loge doch nicht oder etwa doch?", meine Stimme klang eisig und mein Blick durchbohrte Falk hasserfüllt.

Gwenny:
Ich lache laut auf. "Nun und woher hatte der Killer aus der Vergangenheit dann ihren Namen gewusst? Er hat behauptet, dass der Graf ihnen einen Brief hat zukommen lassen mit genauen Anweisungen wie lange ich in der Vergangenheit verweilen soll", ich improvisierte und konnte nur hoffen, dass Falk diese kleine Notlüge mir nicht ansehen konnte. "Außerdem, ist es also für Gideon zu gefährlich sein Kontinum zu überschreiten und mich schicken sie für 3 zusätzliche Stunden in die Vergangenheit?", ich runzle die Stirn und lege meinen Kopf etwas schräg. "Sie persönlich haben doch den Chronografen bei mir programmiert, erklären sie mir also wie es sein kann, dass ich 3 zusätzliche Stunden elapsiert bin? Wie kann das sein?", auch mein Blick huscht zu Mr.George aber dieser schaut nur zu Falk und meidet jeglichen Blickkontakt zu mir oder zu Gideon.

Xemerius:
Der kleine Wasserspeier kommt gerade durch die Decke des Drachensaals gehüpft und feuert Gwendolyn empört an. "Ja, gibs ihnen kleines! Ich habe genau gesehen, wie dieser Alte da an dem glänzenden Ding herumgedreht hat, sag ihnen du hast einen Zeugen!", brüllte er aufgebracht und schwang das kleine Fäustchen.

Gwenny:
Ich schaue kurz zu Gideon, drehe mich dann aber wieder zu Falk um. "Wenn sie weiterhin einen Rubin in eurer Loge haben möchtet, dann lassen sie das lieber mit der Bewachung, ansonsten werde ich niemals wieder einen Schritt in dieses Gebäude setzen, geschweige denn ihren Chronografen benutzen auch wenn ich damit riskiere mein Leben lang unkontrolliert durch die Zeit zu springen", sage ich mit drohender Stimme und imitiere damit haargenau den Ton von Falk. "Und, wir haben heute beide genug für zwei Tage elapsiert, morgen haben Gideon und ich frei", ich starre Falk solange an bis dieser zögerlich nickt, dann drehe auch ich mich auf dem Absatz um und verlasse zusammen mit Gideon den Drachensaal.

Xemerius:
"Ohja! Das ist mein Kleines! Denen hast du`s aber gezeigt", der kleine Wasserspeier lacht glucksend und lässt ein wenig Wasser auf den feinen Teppich sprudeln. "hoppla", kichert er dann und schwebt ebenfalls aus dem Raum.