Gwenny:
Für einen Augenblick sprachlos, halte ich in meiner gedanklichen Hasstirade auf ihn inne und schlucke schwer. "Sag mir einfach was du von mir willst, was erwartest du denn??...mehr will ich nicht und ich bin auch nicht so klein und zerbrechlich, dass du dir sorgen machen müsstest mir weh tun zu können, ich denke ich kann auch sehr gut auf mich selbst aufpassen", ich starre ebenfalls auf den Boden und schrecke augenblicklich hoch. Mit einem Satz springe ich auf die Lehne des Sofas, meine Augen weit aufgerissen und das Gesicht angewidert verzerrt. "Eine S-spinne", schreie ich auf und zeige mit dem Finger auf das faustgroße Vieh, mit 8 Beinen, welches gerade Schutz suchend unter das Sofa flieht.

Gwenny:
Wie erstarrt folge ich allen Bewegungen von Gideon mit den Augen und quitsche einmal auf, als er das Vieh auf die Hand nimmt. Zittrig setze ich mich wieder aufs Sofa und spähe misstrauisch zu Boden, nur um zu verhindern, dass die Spinne eine Familie hatte und diese jetzt heraus gekrochen kommt und mich angreifen will. "Na wenigstens glaubt die Loge daran, dass ich etwas erreichen kann aber vielen Dank, dass du von mir nichts erwartest", sage ich dann pikiert und ignoriere den kleinen Spinnenvorfall vollkommen.

Gwenny:
Ich schüttele nur mit dem Kopf und wende den Blick ab. "Wieso sollte ich denn laufen wenn du nicht nachkommst? Ich dachte wir wären Partner bei dieser Sache, das heißt ich muss dir genauso Rückendeckung geben wie du mir! Und nur weil du mehr Ahnung von alldem hast, heißt es noch lange nicht, dass du bei unseren Zeitreisen mein Boss bist und du brauchst dir auch gar nichts drauf einzubilden nur weil du origami- oder wie auch immer, kannst!" Nachdenklich stehe ich auch und fange an im Raum umher zu tigern. "Vielleicht schaffe ich es ja das Tanzen an einem Tag zu erlernen, brings mir bei!", sage ich entschlossen und bleibe herausfordernd vor ihm stehen, den Blick fest auf sein Gesicht gerichtet.

Gwenny:
Ich ziehe eine Augenbraue in die Höhe und mustere Gideon wütend. "Hör auf mir Befehle zu erteilen. Ich frage Falk was ich will und wann ich es will, dazu brauche ich ganz sicher nicht deine Erlaubnis", brause ich dann auf und greife nach dem Kopfhörer, den ich mir prompt (und leider auch ziemlich schmerzhaft) ins Ohr ramme. Ich lausche eine Sekunde lang auf dei Musik und breche dann in schallendes Gelächter aus. "Ich glaube nicht, dass man zu Linkin Park so gut Menuett tanzen kann", sage ich glucksend und verstumme sofort wieder. Du bist sauer auf ihn und er ist ein Arsch, also kicher hier nicht so dämlich herum, sondern tu was normales, denke ich mir und verschränke trotzig die Arme vor der Brust. Ohja, das wird ihn bestimmt sehr beeindrucken -.-

Gwenny:
Ich lausche auf den Takt der Musik und beobachte Gideons fließende Bewegungen. Nachdem die Musik einmal komplett gespielt war und Gideon erneut auf Play drückte, lege ich die linke Hand auf seine rechte und schaue nach vorne. Beim vierten Takt ziehe ich den vorderen Fuß nach hinten auf die vierte Position und setze beim gestreckten Knie den Fußballen auf, genauso wie Mr.George es mir erklärt hatte. Ich wiederhole diese Bewegungen und lasse mich von Gideon nach links und rechts schwenken. Unbemerkt werden wir immer schneller und ich muss nicht länger auf meine Füße schauen, nach dem vierten Durchgang bin ich schon soweit, dass ich Gideon beim Tanzen gebannt in die Augen schauen kann. Meine Hand ruht in seiner und mein Körper drückt sich an ihn, während wir in einer Drehung um das grüne Sofa wirbeln. Die Musik ist schon längst verstummt und ein schnelles Stück von einer mir unbekannten Rockband hat eingesetzt aber Gideon wirbelt mit mir immernoch zum Takt der unsichtbaren Klaviermelodie in dem staubigen Raum herum. Wir trennen uns von einander, deuten eine leichte Verbeugung an (ich natürlich einen eleganten Knicks) Pilè, Schritt nach rechts, 4. Position Demi-coupè den Fuß auf den Ballen aufsetzen, linken Fuß in den Pilè aufsetzen und in die 4. Position wechseln und schon befinde ich mich wieder in seinen Armen und der Tanz beginnt von vorne.

Gwenny:
Ein wenig außer Atem bleibe ich nun etwas orientierungslos stehen und starre Gideon an. "Wie bitte? Ich rede garantiert nicht über Politik, alles andere meinetwegen aber bloß keine Politik!", verkünde ich und weiß plötzlich nichts mehr mit mir anzufangen. Seit Gideon mich losgelassen hat komme ich mir so fehl am Platz vor, vorher waren wir zusammen Teil der Musik und jetzt steht ein riesiger Elefant Namens "Gwen-steht-auf-dich" zwischen uns und scheint mich höhnisch auszulachen. Ich seufze. "Na gut...was sollte ich auf keinen Fall sagen", frage ich etwas kleinlaut und nehme an dem Bücherschrank, wo vorher Gideon gesessen hatte, auf dem Boden Platz und schaue sehnsüchtig zu den weichen Polstern des Sofas rüber.

Gwenny:
Ich verdrehe nur kurz die Augen, stehe auf und gehe zum Sofa rüber. "Sag doch, dass du versuchen willst mcih auf einem staubigen Sofa zu verführen", sage ich und grinse ihn frech an, während ich mich auf das grüne Polster neben ihm setze, dabei jedoch sorgsam darauf achte nicht zu nah neben Gideon zu setzen und ihn nicht zu berühren.

Gwenny:
Ich lache laut auf. "jaja, du sollst doch nicht lügen", sage ich zu der Stelle, an der Gideon noch gerade gesessen hat und schüttele den Kopf. Ich bleibe sitzen und warte darauf, dass es auch bei mir losgeht. Einige Minuten verstreichen aber es geschieht nichts, mir wird nicht schwindelig und auch das bereits vertraute Gefühl nach vorne geschleudert zu werden setzt ebenfalls nicht ein. Langsam bekomme ich Panik. Was ist wenn ich in dieser Zeit jetzt festhocke?? Ganz alleine mit den Spinnen? Ich schnappe nach Luft und sehe mich im Raum um, vielleicht hat sich Gideon ja irgendwo versteckt. Er ist weg und du bist auf dich gestellt, höhnt auch schon eine leise Stimme in meinem Kopf.