Rose:
Ich spüre seine Hand in meinem Haar und schließe die Augen. Erschöpft lasse ich meinen Kopf gegen seine Brust sinken und lausche dem stetigen Schlagen seines Herzens. Meine Hand lege ich dabei zögerlich auf seinen Bauch und drehe einen seiner Knöpfe in den Händen. Eine erneute Woge der Dunkelheit überfällt mich aber dieses Mal fühlt sie sich dumpf und vernebelt an, dennoch erzittere ich in Killians Armen und schrecke hoch. Ich blinzele ein paar Mal und greife halt suchend nach seiner Hand. Die Geister erscheinen und verblassen wieder, ein warmes Gefhl breitet sich in mir aus und vertreibt die Dunkelheit. Verwirrt lege ich den Kopf schräg und ziehe meine Hand weg. Die Geister erscheinen wieder in meinem Sichtfeld, sie sind unscharf aber dennoch da. Dann lege ich meine Hand wieder auf Killians und kann die Unterwelt nicht mehr spüren. Mir stockt der Atem. "Wie...wie machst du das?", stottere ich.

Ari:
Ich nicke und lasse mich von Hector in den Wald ziehen. Mit einem leisen Pfiff bedeute ich den Pferden uns zu folgen. Wir schlagen ein Lager nicht weit weg von der Schlucht auf aber doch weit genug um nicht von den anderen gesehen zu werden. Ich breite ein paar Decken auf dem nassen Boden aus, während Hector Holz sammelt. Immer wieder erwische ich mich dabei wie ich zu ihm schaue und lächeln muss, ich ermahne mich jedes Mal aufs neue, kann es jedoch nicht lassen.

Rose:
"Du...du hälst die Geister fern...wenn ich deine Hand berühre verschwinden sie", stammele ich leise. Ich schaue auf unsere Hände und rücke ein wenig von ihm ab. Mit meinen Armen umschlinge ich die Knie und vergrabe mein Gesicht darin. Vollkommen verwirrt und erschöpft lasse ich mich hin und her wiegen und versuche klar zu denken. Die Geister tauchen sofort wieder auf, als ich Killians Hand los lasse. Sie umschlingen mich, zeihen sich mit sich und zapfen meine Lebensenergie an. Ich sacke ein wenig gegen die Wand und drücke mir die Hände an die Augen.

Ari:
Ich habe ein leicht schlechtes Gewissen das Kaninchen von Rose einfach so ohne sie zu essen, aber ich hoffe darauf, das sie in der Burg genug zu essen haben. Ich nehme Hector das Kaninchen aus der Hand und betrachte das blutige Tier, Rose hatte es bereits ausgenommen und in Kräuter eingelegt, damit es länger hält. Es duftet köstlich und bei seinem Anblick knurrt mir der Magen. Ich teile das Tier in zwei Stücke und halte sie auf einem Stock übers Feuer. "Wo hat Rose so gut jagen gelernt?"

Rose:
Ich will mich gegen seine Arme wehren, die sich schützend um mich legen und mich wieder auf die Beine ziehen. Meine Welt schwindet, sie verschmilzt komplett mit seinen Augen. Ich zittere leicht, Killian drückt mich sanft gegen ein Wand und sein Gesicht ist meinem so nahe. Ich schlucke, wage es kaum mich zu bewegen. Jeder Zentimeter meines Körpers sehnt sich nach ihm und ich schalte alle Gedanken aus. Die kleine Stimme in meinem Kopf die mich als Dummkopf verspottet hat hört einfach auf zu existieren und plötzlich ist da kein Abstand mehr zwischen uns. Killians Lippen legen sich auf meine. Der Duft nach Meersalz und frischen Windböen umschlingt mich und ich verliere mich in dem Kuss. Seine Lippen bewegen sich nur zögerlich auf meinen aber ich dränge mich enger an ihn, presse meinen Körper gegen seinen. Meine Augen sind geschlossen und meine gesamte Welt existiert nur noch in diesem Augenblick. Die süße seines Mundes lässt mich mitten im Kuss lächeln, ich fühle mich so frei und beschwingt wie seit Jahren nicht mehr. Atemlos löst sich Killian von mir und flüstert mir leise Worte ans Ohr aber ich höre ihn nicht, ich höre nur noch das Pochen meines Herzens, das seinen Namen schreit. Ich wirbele herum und drücke ihn nun meinerseits gegen die Wand. Als unsere Lippen nun erneut aufeinander treffen werden meine Knie weich und ich sacke gegen ihn. Alles an mir ist vollkommen von ihm eingenommen und lässt nichts anderes mehr zu. Nach einer gefühlten Ewigkeit löse ich mich von ihm, ich sinke zu Boden und ziehe ihn mit mir. "Ich kann nicht mehr stehen", flüstere ich an seine Brust gelehnt und muss kichern.

Ari:
Ich muss lachen und schaue nach ob das Fleisch schon gar ist, dann halte ich es wieder ins Feuer und denke einen Augenblick lang nach. "Was die beiden wohl gerade machen...ich hoffe es geht ihnen gut", sage ich leise in mich hinein und werde ein wenig traurig.

Rose:
Ich lehne den Kopf an seine Brust und lausche dem Schlagen seines Herzens zu. "Du hast mich mit deinem Kuss aus der Unterwelt geholt, also sind die Legenden wahr...", ich lasse den Satz bewusst unvollendet. Mit der einen Hand streiche ich liebevoll über seinen Arm. Ich betrachte sein schönes Gesicht und muss schlucken. Und Hector hat es schon vor uns selbst gewusst, ertönt eine spöttische Stimme in meinem Kopf. Ich strecke langsam eine Hand nach seinem Gesicht aus und fahre vorsichtig die kantigen Konturen nach, seine Bartstoppeln kitzeln ein wenig, fühlen sich aber angenehm an. Als Killian zögerlich meine Lippen berührt, öffne ich sie unwillkürlich und schaue mit großen Augen zu ihm hoch. Ich habe das Gefühl ihn zum ersten Mal zu sehen, ich sehe nicht den Piraten der er Mal war, nicht einmal den langjährigen Trainingspartner, ich sehe einen Mann vor mir der es verdient geliebt zu werden und den ich durchaus lieben könnte, einen Mann der es wert ist für ihn zu kämpfen und mit ihm Seite an Seite in jede Schlacht zu ziehen. Ich verberge mein Gesicht an seiner Brust, plötzlich überwältigt von meinen eigenen Gefühlen. "Du warst es die ganze Zeit...mein Anker", flüstere ich leise, als ich meine Stimme wiedergefunden habe.

Ari:
Ich lache und kuschele mich an Hectors Seite. "Oder Rose macht ihm gerade die Hölle heiß, weil sie nicht weiß wo du bist. Sie beschützt dich aber auch wie eine Löwin", meine Stimme klingt ein wneig neidisch, weil ich nie eine Familie hatte aber ich gönne es Hector vom ganzen Herzen. Zögerlich nehme ich mir ein Stück von meinem Fleisch und puste darauf um es zu kühlen.

Rose:
Plötzlich alarmiert von etwas in seiner Stimme, richte ich mich auf und schaue ihn prüfend an. Vorsichtig, darauf bedacht ihm nicht wehzutun, klettere ich auf seinen Schoß, sodass wir Nase an Nase sitzen. Ich lehne meine Stirn gegen seine und schließe ebenfalls die Augen. "Ich bin nicht nur froh, ich habe das Gefühl zum ersten Mal in meinem Leben glücklich zu sein. Du...du warst es die ganze Zeit und ich habe es nicht gesehen. Und es geht jetzt nicht um mich und meine Verbindung zu der Unterwelt, es geht einzig und allein darum, was aus uns werden kann...", ich halte inne und bin unsicher ob ich fortfahren soll, zu oft bin ich in Liebesdingen schon auf die Nase gefallen. Stattdessen beuge ich mich wieder zu ihm und lege meinen Mund auf seine Lippen, etwas in mir explodiert und mir treten Tränen in die Augen. Nach ein paar Sekunden löse ich mich von ihm und lache. "Und ich dachte ich kann dich nicht leiden aber du weißt wirklich wie man küsst", ich sinke kichernd wieder an siene Brust. "So könnte ich ewig liegen bleiben"; sage ich nach einem Augenblick seufzend.

Ari:
Ich shcüttele hastig den Kopf und ergreife Hectors Hand. "Nein, nein. Es geht nicht um Neid! Ich dachte nur gerade darüber nach wie gut du es hattest, dass sich jemand wie ein Elternteil um dich gekümmert hat und es hat mich glücklich gemacht, weil ich mich für dich freue. Ich habe keinen Grund dazu neidisch zu sein, Killian war zwar immer wie ein großer Bruder zu mir aber es hat dennoch etwas gefehlt und trotzdem bin ich zufrieden mit meinem Leben auch komplett ohne Eltern", ich versuche ihm meine Gefühle so gut wie möglich verständlich zu machen, ohne dass er es falsch versteht.

Rose:
Ich habe die Augen geschlossen und lausche einfach Killians stetigem Atmen. Plötzlich erklingt unmittelbar neben dem Stall ein markerschütternder Schrei. Sofort springe ich auf die Beine, eine Hand griffbereit auf den Dolch gelegt. Genau in dieser Sekunde stolpern zwei Orks durch das Holz in den Stall hinein. Ich schreie kurz erschrocken auf, stürze mich jedoch mit einem letzten Blick auf Killian zu den beiden Orks. Noch bevor ich sie erreiche, fällt einer von ihnen schon vorn über und ich stürze mich auf den zweiten. Mit einer ausholenden Bewegung ramme ich ihm meinen Ellbogen ins Gesicht, mein Bein schnellt dabei schon vor und ich fege ihn mühelos von den Füßen. Eine Sekunde später steckt mein Dolch in seinem Herzen, ich musste richtig zuschlagen um seine Rippen zu durchbohren. Etwas außer Atem, lehne ich mich zurück und schaue mir den Ork genauer an. "Was für ein hässliches Vieh", sage ich angewidert und stolpere rückwärts um von ihm wegzukommen. "Sie haben die äußere Mauer durchbrochen!", hallt es plötzlich von überall.

Ari:
Ich lege den Kopf schräg, lasse mich von der Wärme des Feuers beruhigen und stelle mir vor in einer ruhigeren Welt zu sein. "Vielleicht hat sie auch einfach nur Angst allein zu sein, wenn du weg bist."

Rose:
ich nicke Killian knapp zu und muss prompt einem weiteren Angreifer ausweichen. "Wir müssen versuchen das Tor zu sichern, du hast gesehen wie viel da draußen sind, die dürfen nicht rein!", schreie ich entgegen des allgemeinen Lärms um uns herum. Ich stecke meinen Dolch weg und hole meine Armbrust hervor. Mit schnellen Schritten eile ich hinter Killian her und postiere mich an der oberen Mauer der Burg. Mit schnellen Griffen lege ich Pfeil um Pfeil nach und erledige einen Ork nach dem anderen.

Ari:
ich lache leise und knuffe Hector in die Seite. "Wer sagt denn, dass ich dir sehr viel mehr Leine geben werde? So einen hübschen Kerl muss man doch ganz nah bei sich behalten, damit keiner auf dumme Gednaken kommt", necke ich ihn.

Rose:
Ich lege so schnell nach, dass mir schon bald die Pfeile ausgehen, fluchend werfe ich die Axt zur Seite und hole meine Kreuzschwerter hervor. Mit je einer Klinge in jeder Hand überlege ich kurz was ich tun soll, ich erspähe Killian vor dem Tor und unsere Blicke begegnen sich kurz, ich bin nicht bereit ihn jetzt schon zu verlieren, wo wir uns gerade erst gefunden haben. Ich treffe meine Wahl nach Bauchgefühl, renne die Mauer entlang, nehme Anlauf und springe runter, direkt in das Meer aus Orks hinein. Mein Plan sieht vor die Truppen von Außen zu unterstützen, während Killian das Tor von innen schützt. Ich wirbele herum und hinterlasse ein Meer aus Leichen hinter mir. Doch auf jeden Ork, den wir töten, folgen schon wieder neue und der Kampf scheint aussichtlos. ich habe mich mittlerweile zum Tor vorgekämpft und es ist uns gelungen eine kleine Schutzschicht davor aufzubauen, wir sind lediglich eine Gruppe von maximal 100 Leuten und dennoch steht das Tor noch. Hin und wieder kommen welche durch aber ich verlasse mich auf Killian, dass er sie bekommt. Ich bin mittlerweile komplett schwarz vor Blut und meine Atmung geht immer schneller, mit jedem weiteren gefallen Ork, droht der Abstieg in die Unterwelt immer mehr.