Lucas:
Entnervt klammere ich mich an das Lenkrad und versuche die folgenden Worte zu unterdrücken aber ehe ich mich versehe, sind sie auch schon raus. "Denkst du wirklich, dass wenn die magische Welt unter die Führung der Darks fällt, dass sie die Menschen verschonen werden? Es ist nur ein kleiner Schritt zwischen den Darks und der vollkommenen Weltherrschaft und diese kleine Zwischenstation sind wir und unsere Mitschüler". Ich atme tief ein und aus, um wieder zur Ruhe zu kommen. "Übrigens würde Gehirnwäsche nicht bei solh einer großen Menschenmenge funktionieren. Morgana war eine Hohepriesterin mit immensen Fähigkeiten. Und sie hatte Probleme ihren Bann bei mir aufrecht zu halten...bei mehreren Leuten wäre dies undenkbar.", ich blicke in den Rückspiegel und hpffe, dass ich die anderen wenigstens etwas beruhigen kann.

Lucas:
Erstaunlich schnell finde ich eine freie Lücke und parke den Wagen geschickt ein. "So. Alle Mann aussteigen und lasst uns schauen wie es unserem Zuhause geht", ein hoffnungsfrohes Lächeln umspielt meine Lippen. Ich verteile die Tickets an alle und hole Allys Tasche aus dem Kofferraum, die ich mir über die Schulter werfe und dann Richtung Eingang gehe.

Rachel:
Ich folge den anderen. Am Flughafen herrscht das reinste Chaos. Überall huschen gestresste Menschen mit ihren Koffern herum. Lucas führt unsere kleine Truppe zielstrebig zu einem Gate. Es fällt mir schwer mit den anderen Schritt zu halten. Als kleinste von uns, habe ich wohl auch die kürzesten Beine. "Hey...!", setze ich gerade an und möchte nach Olis Hand greifen, doch da stellt sich plötzlich eine Frau mit einem riesigen Reisekoffer vor mich und versperrt mir die Sicht auf die anderen. Ich fluche leise und dränge mich an ihr vorbei. Sie ruft mir ihrerseits etwas auf französisch zu und schwingt die Faust in meine Richtung. "Boha, habt ihr das gesehen?", doch es ist keiner mehr da, mit dem ich sprechen könnte. Panisch wirbele ich herum. Suche nach Allys blondem Haarschopf oder der hochgewachsenen Gestalt von Lucas. Nichts. Ich kann kaum über die ganzen Menschenköpfe das Gate erkennen.

Lucas:
"Wir müssen uns beeilen, unser Flug geht in 20 Minuten!", sporne ich die anderen zur Eile an und wische im Gehen bereits nach meinem Reisepass und unseren Flugtickets.

Rachel:
Ich fluche und halte Ausschau. Halte Ausschau und fluche wieder. Mein Blick huscht zur Digitaluhr über dem Schalter und plötzlich habe ich eine Idee. Ich husche schnell auf die Damentoilette und verschließe hinter mir die Tür. Eine Frau neben meiner Kabine redet einem kleinen Kind gut zu, damit es sich auf die Klobrille setzt. Ich verdrehe die Augen. "Konzentrier dich...konzentrier dich...", flüstere ich mir selbst aufmunternd zu. Zuerst überkommt mich ein leises Kribbeln in Armen und Beinen. Das Kribbeln wird zu einem Ziehen und überrannt meinen ganzen Körper. Plötzlich sind da keine Arme und auch keine Beine mehr. Ich schwebe in der Luft. In der Gestalt eines Schmetterlings (ja, heute bin ich besonders romantisch veranlagt) flattere ich aus der Kabine. Wie es sich herausstellt genau rechtzeitig, denn die Mutter mit ihrem Kind halten mir gerade in dem Moment dankenswerter Weise die Tür auf. Ich flatter über die Köpfe von hunderten von Menschen, immer auf der Suche nach meinen Freunden. Langsam rinnt uns die Zeit davon und ich kann immer noch keinen von ihnen entdecken.

Lucas:
Entnervt reiße ich die Hände hoch. "Wie ein Sack Flöhe", flüstere ich von den anderen abgewandt. "Gebt mir all eure Taschen, ich gebe schon mal unser Gepäck auf und ihr haltet weiter nach Rachel Ausschau." Ich verkneife mir ein Seufzen und nehme von Oli das Gepäck entgegen.

Rachel:
Endlich sieht Ally mich an. Sie sagt etwas zu Oli und streckt mir den Arm entgegen. Ich könnte heueln vor Dankbarkeit. Aufgeregt flattere ich auf ihren ausgestreckten Arm und lande auf ihrem Zeigefinger. Als Zeichen hüpfe ich noch einige Male auf und ab und halte dann ganz still.

Lucas:
Ich gebe das Gepäck ab und komme zurück zu den anderen. "So, wo steckt nun Rachel? Wir müssen wirklich langsam los!", sage ich an Oli gewandt und blicke mich in der Menge um. "Wie kann man denn am Flughafen verloren gehen, es ist wie im Kindergarten!"

Rachel:
Lucas und Ally stellen sich ganz dicht an Oli und ich hüpfe dankbar von Allys Finger. Bereits im Flug schließe ich die Augen und spüre das vertraute Ziehen und Zerren an meinen Gliedern. Noch bevor meine Füße den Boden berühren, habe ich meine menschliche Gestalt wieder. Erschöpft stolpere ich gegen Oli und verberge mein Gesicht an seiner Brust. "Ich hasse diese Verwandlungen", stöhne ich.

Lucas:
Nach diesem kurzen Zwischenfall vergeht der Rest des Tages erstaunlich ereignislos. Wir bekommen auf den letzten Drücker noch unseren Flug und steigen ein. Rachel und Oli kuscheln und küssen abwechselnd, zwischendurch hört man Rachel immer mal wieder kichern oder Oli lachen. Ally und ich schweigen uns an, teilen uns aber meine Kopfhörer. Nach der Landung nehmen wir uns einen Leihwagen. Ich fahre. Ally schweigt. Rachel kichert, während Oli mit ihrem Haar spielt. Ich verdrehe permanent die Augen und hasse jedes Paar auf diesem Planeten. Ally schweigt weiter.

Rachel:
Während all die anderen ziemlich enthusiastisch in Richtung der Eingangstüren stürmen, tu ich so als müsste ich meine Schuhe binden und bleibe absichtlich zurück. Ich lasse mich auf die Erde plumpsen und schaue nun meinerseits hoch zu den hohen Türmen der Akademie. Es ist ein merkwürdiges Gefühl wieder zurück zu sein. Ich kann es zwar kaum einordnen und doch weiß ich, dass es kein gutes ist.

Lucas:
Am Eingang beschleunigt sich mein Herzschlag und ich zögere einen Augenblick, ehe ich die Tore mit leisem Klirren aufschwinge. Im Inneren heißt uns ein Bild aus Zerstörung in unserem Zuhause willkommen. Es sind nur wenige Schüler wach aber einige Lehrer und Angestellte sind nach wie vor mit Aufräumarbeiten beschäftigt. "Ich geh schlafen, Nacht", sage ich zu den anderen und stürme davon in Richtung meines Zimmers.