Rose:
Keuchend komme ich auf die Füße und betrachte uns neben einander im Spiegel. mit geröteten Augen, schnaubend und absolut zerwuschelt sehen wir lebendiger aus als je zuvor. Zufrieden nicke ich und schnappe mir meine Jacke, die ich über mein Schlafoberteil ziehe. Ich betrachte meine Pyjamahose und fühle mich unheimlich wohl. "Wir können los und du bezahlst!", sage ich grinsend und scheuche Killian aus der Tür.

Rose:
Während Killian noch bestellt, suche ich uns ein nettes Plätzchen am Fenster aus und setze mich auf die gepolsterte Bank. Mit der Nase in der Speisekarte schaue ich nur milde interessiert auf, als Killian sich zu mir setzt und tippe dann aufgeregt auf die Karte. "Sie haben Rühreier mit Speck", sage ich flehentlich und schaue Killian bittend aus riesen großen braunen Augen an. Wie zur Bestätigung, knurrt mein Magen laut und ich muss unwillkürlich lachen.

Rose:
Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt endlich der Kaffee und auch die Donuts werden serviert. Als hätte ich seit mehreren Wochen nichts gegessen, vergreife ich mich gierig an den Donuts und spüle die Leckerei mit dem Kaffee nach. Das lang ersehnte Rührei kommt nachdem ich meinen 3 Donut verschlungen habe und überlebt den Aufenthalt an unserem Tisch auch nicht lange. Nach der Portion Rührei und meinem 4 Donuts bin ich endlich satt. Entsapnnt und glücklich lehne ich mich zurück und genieße den süßen Geschmack nach Zucker und Himbeermarmelade im Mund.

Rose:
"Das ist wie Himmel auf Erden", sage ich träumerisch. Ich möchte gerade nach dem dampfenden Kaffeebecher greifen, als plötzlich ein weißer Blitz meine Welt durchzuckt und das Diner vor meinen Augen verschwindet. Statt des Geruchs nach frischem Kaffee und Rührei, ist da plötzlich ein alles umschlingendes nichts. Blinzelnd drehe ich mich zu Killian um und stelle fest, dass er in einem Käfig sitzt. Vor ihm zwei muskulöse Wachmänner. nun lasse ich panisch meinen Blick schweifen und erkenne, dass auch ich in einem großen Käfig sitze, links und rechts flankiert von zwei hässlichen, haarigen Trollen. Schreiend werfe ich mich gegen die Gitter, doch sie geben kein Stück nach. Wie eine wilde schlage und trete ich gegen die Eisenstäbe, bis meine Hände blutig und wund sind. "Was geht hier vor verdammt nochmal!", fluche ich keuchend und wie aus dem nichts erscheinen zwei weitere Käfige uns gegenüber. Mit rasendem Herzen fällt mein Blick auf Hectors ungläubiges Gesicht und ich habe das Gefühl ohnmächtig zu werden. "Nein...DAS war eure Auszeit? Ein einziger Tag", brülle ich wutentbrannt und dann fällt mein Blick in den Käfig neben dem von Hector. Eine zusammengesunkene, reglose Gestalt kauert darin. Wären da nicht die dichten braunen Locken, hätte ich sie niemals erkannt. "Ari...", flüstere ich beinahe tonlos und merke wie mich der Mut vrlässt.

Rose:
Kraftlos sinke ich an den Gitterstäben zu Boden und betrachte Hectors verzweifelte Versuche zu Ari zu gelangen. Ich schüttele den Kopf und schließe die Augen. "Wie ich es leid bin, dass diese Götter stets mit uns spielen müssen...", murmele ich kaum hörbar und balle meine Hände zu Fäusten.

Ari:
Das weiße nichts umschließt mich und hüllt mich in seinen Nebel ein. Schon lange jegliche Gedanken und Gefühl vergessen, bleibe ich einfach wo ich bin, denn wo sollte ich auch hin? Ich höre Stimmen aber sie sind immer da. Als ich noch versucht habe zu denken, waren sie auch da und darum beachte ich sie nicht. Mein Herz schlägt nur noch einen langsamen Takt und ich versuche immer mal wieder zum Spaß die Luft anzuhalten um etwas zu fühlen, doch da ist nichts. Selbst kurz vorm Ersticken umhüllt mich lediglich eine träge Gleichgültigkeit.

Ari:
Für den Bruchteil eines Augenblicks ist mir fast so als hätte ich Hectors Stimme gehört aber das konnte nicht sein. Eine bleierne Müdigkeit umhüllt mich. ich versuche mich zu erinnern wann ich das letzte Mal etwas gespürt oder gehört habe aber das Konzentrieren fällt mir zu schwer. Ich bin versucht zu blinzeln, die Augen zu öffnen, aber ich ertrage dieses verdammte weiß nicht länger. Das tröstliche Schwarz meiner Augenlider ist meine einzige Zuflucht an diesem Gott verlassenem Ort.

Rose:
Hectors Verzweiflung spornt mich wieder an. Ich komme auf die Beine, ziehe mich langsam an den Stöben hoch und bevor er es merken kann, packe ich den stinkenden Troll zu meiner rechten von hinten und unter dem Aufbringen meiner gesamten Kraft, zerre ich ihn krachend gegen die Stäbe meiner Zelle. "Mach diese verdammte Zelle auf, sonst töte ich dich!", zische ich in sein riesiges Ohr. Zur Bekräftigung meiner Worte verstärke ich den Druck an seiner Kehle, sodass das stinkende Wesen röchelnd und schnaubend um sich schlägt.

Rose:
Es wird zunehmend schwerer den Troll zu halten und mit einer ausladenden Armbewegung schleudert das blöde Mistvieh mich gegen die gegenüberliegende Zellenwand. Keuchend knalle ich gegen die Gitter und verharre reglos am Boden. vor meinen Augen tanzen wild gewordene Sternchen und etwas klebrig feuchtes tropft von meiner Schläfe.

Ari:
Lautes Gepolter lässt mich dann doch blinzeln. In einem letzten hoffnungsvollen Versuche öffne ich dei Augen und zu meinem Entsetzen ist dieses verdammte weiß noch immer da. Ich stöhne. Eine leise Träne rollt über meine Wange, zu mehr bin ich nicht mehr fähig. Ich bin kurz davor aufzugeben als ich meinen Namen höre. Verwirrt blicke ich mich um und traue meinen Augen nicht. Wie eine Ertrickende blinzele ich verzweifelt um diesen Moment einzufangen und ihn nicht wieder verschwinden zu lassen. "Hector?", krächze ich mit brüchiger Stimme.

Rose:
Ich versuche stöhnend wieder auf die Beine zu kommen, bekomme jedoch von dem erbosten Troll noch einen fiesen Seitenhieb verpasst und sinke erneut auf die Knie. "Du mieser Scheißkerl, hat dir keiner beigebracht, dass man Frauen nicht schlagen soll?", keuche ich verächtlich und kassiere prompt einen zweiten Schlag. Die Faust presst mir jegliche Luft aus der Lunge und wirft mich vollends zu Boden.

Ari:
Misstrauisch kneife ich die Augen auf und zu, bis ich mir sicher bin, dass Hector nicht verschwinden wir. "Bist du es wirklich?", meine Stimme bebt vor unterdrückten Gefühlen und ich reiße mich mit zusammengekniffenen Lippen zusammen, um mich halbwegs aufzurichten. Mein Blick ruht auf Hector und ich sauge jede Einzelheit seiner Erscheinung in mich auf.