Rose:
Erst als ich sicher bin, dass alle Männer weg sind, geleite ich Beatrice ins Innere. In der Obhut der anderen Mädchen wird sie nach oben eskotiert und ich weiß, dass sie sich gut um sie kümmern werden. Ich seufze, als mein Blick auf das Chaos im Inneren fällt. Der Geldspender steht an der Theke, sein Gesicht von Dreck und Blut gezeichnet. Clara steht neben ihm und schaut ihn bewundernd aus ihre riesigen Kinderaugen heraus an. Ich nehme meinen Platz an der Bar ein und straffe die Schultern. "Was war hier los?", verlange ich zu erfahren und beginne routinemäßig mit dem Lappen über den Tresen zu wischen.

Rose:
Ich schaue mir den Mann genauer an. Er trägt einen dunklen Gehrock und darunter ein dunkles Hemd. ich kann die Spitze eines Degens an seinen Stiefeln erkennen und sein wilder Bart verrät, dass er ein Seemann ist. etwas an ihm fasziniert mich auf unerklärliche Weise und der Blick, mit dem er Clara betrachtet lässt mich stutzen. Fast so als würde er eine jüngere Schwester liebevoll betrachten. er Wirft ein paar Geldscheine auf den Tresen, doch in seiner Geste ist nichts anmaßendes. "warten sie!", rufe ich aus, als er sich zum gehen wendet. "Sie haben meine Mädchen heute Abend geschützt, lassen sie mich sie wenigstens auf einen Drink einladen!" Claras entgeisterte Miene entgeht mir nicht, als ich eine Flasche unseres besten Rums auf den Tresen stelle und fragend eine Augenbraue hochziehe. "kommt nicht jeden Tag vor, dass ein Mann sich mal nicht als Schwein entpuppt", sage ich mit einem Lächeln, hole zwei Gläser hervor und entkorke die Flasche. Clara neben mir nickt eifrig und bittet den Mann ebenfalls zu bleiben.

Rose:
Ich schenke uns beiden jeweils was von der klaren Flüssigkeit ein und schiebe dem Fremden sein Glas zu. "Ein Gentleman und dazu auch noch galant? Wo ist der Hacken an ihnen?", frage ich und prost dem Mann zu. Clara greift unauffällig nach einem Glas und streckt den Arm nach der Rumflasche aus. Mitten in der Bewegung ergreife ich ihre Hand und halte sie fest. "Du bist noch zu jung, Clara", sage ich tadelnd und trinke mein eigenes Glas leer. "geh hoch und hilf Beatrice, die anderen Weiber werden sie wie Geier belagern". Stirn runzelnd schleicht Clara die Treppe nach oben und wirft immer wieder verstohlene Blicke zu uns nach unten. "Los jetzt!", rufe ich ihr zu und sie rennt los. "Entschuldigen sie, bei diesen Mädchen muss man Zuckerbrot und Peitsche gleichermaßen einsetzen, sonst tanzen sie mir auf der Nase herum." Ich schenke uns jeweils noch ein Glas ein. "Nun, sie wissen jetzt wo ich arbeite und haben meine Mädchen kennen gelernt. Jetzt sind sie am Zug, machen sie mich neugierig und beweisen mir, dass es keinen Hacken gibt."

Rose:
Ich beuge mich über den Tresen zu ihm vor und sehe ihm direkt in die Augen. "Also sie haben mich auf jeden Fall neugierig gemacht, bravo", flüstere ich etwas heiser und fühle mich plötzlich von seinen Augen wie hypnotisiert. Ich weiß nicht, ob es an dem Alkohol oder an dem Mann liegt aber mich überkommt ein kaum bändiges Verlangen danach, seinen Mund auf meinen Lippen zu schmecken und herauszufinden was sich unter dem Gehrock versteckt. Zögerlich strecke ich eine Hand aus und lasse die Fingerspitze meines Zeigefingers kokett entlang seines Glases und auf seine Hand herab gleiten. Dabei breche ich den Blickkontakt nicht ab und ertappe mich dabei, wie ich meinen Mund zu einem verführerischen Lächeln verziehe. " und was haben sie sonst noch so drauf?", frage ich herausfordernd und mustere ihn von oben bis unten. Lächelnd beiße ich mir auf die Unterlippe.

Rose:
Ganz sanft tippt er mir mit dem Finger auf die Lippe und ich muss den Impuls unterdrücken mir wieder auf die Lippe zu beißen, nur um diese Geste noch einmal zu fühlen. Ich ziehe meine Hand zurück und schenke uns erneut ein. Mit kreisenden Bewegungen lasse ich die Flüssigkeit in dem Glas schwingen und schlendere um den Tresen herum. Grazil setze ich mich auf einen Barhocker neben dem Mann. "Wie kommt eine Dame schon in solch eine Gegend? falscher Mann, falscher Ort, Naivität und Dummheit", säusele ich und zucke die Schultern. "Stört es sie wenn ich meine Schuhe ausziehe? Es ist so anstrengend den ganzen Tag auf diesen hohen Dingern zu laufen". Ohne seine Antwort abzuwarten schlüpfe ich aus den Schuhen und genieße das befreiende Freiheitsgefühl. "Nun wissen sie schon wieder mehr über mich, als ich über sie. verraten sie mir denn wenigstens ihren Namen oder ist er auch ein Geheimnis?", frage ich kichernd. Langsam zeigt der Alkohol seine Wirkung und ich ertappe mich dabei, wie ich gebannt auf seinen Mund herab sehe. Einem Impusl folgend strecke ich mein Bein aus und lasse meinen Fuß langsam an seinem Bein auf und ab gleiten.

Rose:
Ich ziehe mein zurück und drehe mich nach vorne zum Tresen. Gedankenverloren betrachte ich mein leeres Glas. "Ich heiße Rosemarie, für Freunde auch Rose", sage ich leichthin, greife erneut nach der Flasche und nehme direkt daraus einen großen Schluck. Die brennende Flüssigkeit rinnt meine Kehle hinunter und lässt mich erschaudern. Langsam stelle ich die Flasche ab und drehe mich zu ihm um. "Ich möchte über meine Geschichte genauso wenig sprechen, wie sie über ihre", sage ich geradeheraus. "Ebenso bin ich keines der Mädchen da oben, ich suche mir die Männer selbst aus und bitte mich ihnen nicht wie eine Weihnachtsgans an." Schwungvoll stehe ich auf, überbrücke mit einem Schritt den Abstand zwischen uns, beuge mich zu ihm hinunter und stütze mich dabei auf seinen Beinen ab. "Hören sie, Killian, sie möchten nicht über sich sprechen und das macht sie zum ersten interessanten Mann seit Jahren. Ich weiß nicht, wer sie sind oder wo sie morgen sein werden aber ich kann ihnen sagen, wo sie heute Nacht sein könnten. Ohne Verpflichtungen oder lange Dramen". Langsam beuge ich mich noch weiter vor und lege meine Lippen auf seinen Mund. Der Kuss ist vorsichtig und zaghaft und doch viel schöner, als alles was ich mir hätte vorstellen können. Dieser eine Kuss straft meine Worte Lügen und noch bevor ich mich wieder lösen kann, merke ich, dass alles in meinem Körper nach mehr schreit. Ein Feuerwerk aus kribbelnder Energie explodiert in meinem Bauch und lässt meine Wangen glühen. Atemlos schaue ich Killian in die Augen, schnappe leise nach Luft und schließe für einen Moment lächelnd die Augen.

Rose:
Energisch und sanft zugleich legt er seine Hände auf meine Wangen und beugt sich nun seinerseits zu mir herab. sein Mund trifft heiß und prickelnd auf meinen. Dieser Kuss ist anders. Da ist nichts vorsichtiges bei, keine zaghafte Zurückhaltung, nur wildes und impulsives Verlangen. Hitzig drücke ich meinen Körper an seinen, lege meine Hände um seinen Nacken und stelle mich auf die Zehenspitzen, um ihn besser küssen zu können. Eine Hitzewelle schwappt über meinen Körper und droht mich zu ersticken. Ich löse mich aus dem Kuss, ringe keuchend nach Luft. Erhitzt schaue ich ihn nach Atem ringend, aber lächelnd an und ergreife seine Hand. Entschlossen ziehe ich Killian mit mir die Treppe hoch und knalle die Tür hinter uns zu. Mit wenigen Schritten bin ich wieder bei ihm und schlinge erneut die Arme um seinen Hals, dränge meinen Körper an seinen, würde am liebsten jeden Zentimeter seines Körpers an meinen spüren.