Charlotte:
Charlotte hält einen Moment in seinen Armen inne und betet ihren Kopf an seine Schulter. "Ich habe Angst die Loge und dich zu enttäuschen, es dauert so lange bei mir und dabei wartet ihr auf mich. du brauchst meine Hilfe", schluchzt sie leise und jubelt innerlich über ihre Schauspielkünste. "Und...möchtest du mir nicht noch antworten?", setzt sie zaghaft an und sieht ihn mit schräggelegtem Kopf und einem feinem Lächeln an. Langsam kullern zwei Tränen über ihre rosigen Wangen und hinterlassen einen Hauch Glitzer auf ihrer Prozellanhaut.

Gwenny:
Ich richte mich wieder auf und stehe, zum gefühlten 100. mal am heutigen Tag, vom Boden auf. "Leslie, entweder bin ich völlig irre oder ich bin gerade in der Zeit gesprungen, sie haben mich als Hexe bezeichnet und wollten mich verbreNNEN-" beim letzten Wort wird meine Stimme ganz schrill und mir wird erst jetzt richtig bewusst, in welcher Gefahr ich mich eigentlich befunden hatte. Leslies Schrei hilft mir aus meiner Starre, die unmittelbar nach dieser Erkenntnis eingesetzt hatte. "Verdammt, ich bin verrückt und leide an Halluzinationen!"
Innerlich fühle ich mich zerbrochen, nicht nur der Schreck darüber, dass ich gerade anscheinend einen mehr oder minder erfolgreichen Zeitsprung in die Vergangenheit hingelegt hatte, neeeeein, ich muss ja natürlich auch gleich meiner Mutter und OH SCHRECK! meiner Großmutter beichten, dass ich dieses verdammte Gen scheinbar ebenfalls geerbt hatte. Und eine Meute mittelalterlicher Dorfbewohner ist nichts gegen meine Mutter. Ich seufze.

Charlotte:
"Danke dafür, dass du so verständnisvoll bist", Charlotte zupfte spielerisch an seinem Shirt und zog ihn mit sich ins Atelier hinein. "Wollen wir jetzt nicht noch ein wenig unseren freien Tag genießen?" sie drückte sich noch enger an ihn und sie stießen gegen eins der zahlreichen Kleiderstangen von Mme. Rossini, es rumpelte und die Stange fiel klappernd zu Boden. "upps, ich glaube ich bin etwas zu unanständig für dieses kleine Atelier", kicherte sie und bedeckte Gideons Lippen und seinen Hals mit heißen Küssen.

Gwenny:
Ich nickte hastig zu dem Hörer und rannte los, dann fiel mir auf, dass Leslie mich ja schließlich nicht hören konnte und ich erwiderte atemlos "Ja, du hast recht, ich beeile mich!" Stolpernd rannte ich durch die Menge zum Haus meiner Großmutter, dabei konnte ich weder auf ältere Herren mit Gehstock, noch auf Frauen mit Kinderwagen achten. Ich habe zwar nicht mitgezählt aber in den 5 Minuten, die ich bis nach Hause gerannt bin, habe ich mindestens ein Dutzend Verwünschungen und äußerst kreative Flüche wie "respektlose Kanalratte" oder "Gesäßvioline" anhören müssen aber in Ordnung, wenigstens ahben sich die Leute in ihrem Ärger etwas einfallen lassen.
Völlig außer Atem und auch mit den Nerven komplett am Ende, riss ich die Haustür auf und stürzte die Treppen nach oben. "MUUUUUUUUUUM!", schrie ich dabei äußerst diskret durchs ganze Haus. Mit vor Schreck geweiteten Augen kam meine Mutter auf mich zu, mit grüner Gesichtsmaske, lediglich in ein Handtuch gewickelt und mit zwei Gurkenscheiben in der Hand packte sie mich an den Schultern und schrie ebenso panisch wie ich "was? was? Gwenny, was ist los???"
Ich drückte schnell auf die Stummtaste meines Handys, damit Leslie alles mithören konnte aber Mum nichts davon mitbekam. Beim Erzählen stolperte ich über meine eigenen Worte und noch bevor ich Zeit hatte meine Gedanken zu sortieren, schleppte meine (seltsam ruhige) Mutter mich in ein Taxi. Im Wagen sprach sie beruhigend auf mich ein und ließ dabei völlig außer Acht, dass sie immernoch grüne Pampe im Gesicht kleben hatte, geschweige denn von ihrer äußerst freizügigen Garderobe.

Grace Montrose:
So gut es ging versuchte Grace ihre völlig aufgeregte Tochter zu beruhigen, was auch verstädnlich war, Gwendolyn war auf das alles hier nicht vorbereitet, ihre arme Tochter wusste gar nicht was nun, da endgültig feststeht, dass sie und nicht Charlotte das Zeitresegen geerbt hat, alles auf sie zukommen wird. Im Wagen wählte sie hastig die Nummer von Falk und erklärte ihm die Situation kurz und sachlich, ihr wurde verboten Gewndolyn nach Tempel zu begleiten aber immerhin versicherte ihr Mr. George, dass er Gwendolyn in seine Obhut nehmen würde. Als der Wagen im Tempel vorfur, griff Grace entschlossen nach der Hand ihrer Tochter "Gwendolyn hör mir jetzt aufmerksam zu, egal was man die erzählt, egal wie nett sie alle zu dir sein werden oder was sie von dir verlangen werden, vergiss nie wer du bist und dass du deine eigenen Entscheidungen treffen musst!!! Hast du mich verstanden??? Lass dir nichts einreden, es ist nicht alles so wie es aussieht!", sie drückte Gwenny noch einen hastigen Kuss auf die Wange. "Mach dir keine Sorgen meine Süße, diese Männer werden dir helfen...", sie wollte noch etwa sagen aber Mr. George war bereits beim Taxi angekommen und half Gwendolyn aus dem Wagen und führte sie fort.

Gwenny:
Der einzige Gedanke der in meinem Kopf herum schwirrte, nachdem verwirrenden Monolog meiner Mutter und meiner Mafia-reifen Übergabe an einen völlig fremden, glatzköpfigen Mann war: Mommy, bitte bleib bei mir und mach das alles wieder gut wird. Mein Magen begann erneut sich zusammenzuziehen und ich verfluchte diese verdammte Seuche und wünschte mir, dass meine perfekte und ach so toll vorbereitete Cousine sich damit abplagen sollte und bitte nicht ich!
Stolpernd und vor Angst ein wenig zitternd folgte ich dem Glatzkopf mit den freundlichen Augen, der sich bei mir als Mr. George vorstellte und unentwegt verwirrendes Zeug auf mich einredete.

Charlotte:
Etwas gekränkt lässt Charlotte sich aus dem Atelier führen und hackt sich dann bei Gideon am Arm ein. "Du hast ja Recht, es wird wohl jede Minute soweit sein!", Vorfreude schleicht sich in ihre Stimme und sie strahlt ihren Begleiter mit einem breiten Lächeln an. Ein Logenmitglied eielt herbei und rempelt Charlotte mit seiner Schulter an. "Hey, passen sie doch auf! Ich bin schließlich der zukünftige Rubin!", schreit Charlotte empört und reibt sich die Schulter. Der Mann jedoch scheint keine Anstalten zu machen, sich bei ihr zu entschuldigen. Er wirbelt herum un dbleibt atemlos vor Gideon stehen. "Gideon...ihr Onkel schickt mich...der Rubin...Notfall...", nach jedem Wort muss der Mann nach Luft ringen. Charlotte verdreht die Augen "Ja, ich bin der Rubin und es ist kein Notfall, dass ich noch nicht gesprungen bin, es kommt alles noch!", sie möchte noch etwas hinzufügen aber der Mann unterbricht sie barsch: "Nein, der Rubin sitzt im Drachensaal"

Gwenny:
"Mr. George, was passiert denn jetzt mit mir?", frage ich scheinbar gleichgültig aber in meinem Inneren herrscht Tumult. "Nunja, erst müssen wir natürlich feststellen ob du wirklich der Rubin bist", er sieht mich aus seinen freundlichen Augen lächelnd an "aber da bin ich mir eigentlich ganz sicher und dann werden wir dein Blut in den Chronografen-", Mr. George bekommt keine Möglichkeit seinen Satz zu beenden, denn ein hochgewachsener Mann in einem Arztkittel kommt aus einem Raum herausgestürzt und packt mich unsanft am Arm. "Mr. George, seien sie ruhig! Oder haben sie vergessen was bei dem letzten Montrose Mädchen passiert ist? Alles Verräterinen, Frauen eben!", blaffte der Mann und machte Anstalten mich in den Raum aus dem er gerade gestürmt kam zu ziehen. Mr. George setzte gerade zu einer Erwiderung an, als ich ein leises Kichern hörte und sich ein kleiner blasser Junge zu uns gesellte. "Bist du der Rubin?", fragte er leise und klammerte sich ans Bein vom unheimlichen Arzt. Ich lächelte den geisterjungen freundlich an und fing mir irritierte Blicke der beiden Männer ein, der Arzt verstärkte daraufhin seinen Griff um mein Handglenk. Augenblicklich riss ich meinen Arm aus seiner Umklamerung und rieb mir das pochende Handgelenk. "1. AUA!!! 2. Ich bin garantiert KEIN Rubin oder ein Diamant oder sonstiges, ich bin ein Mensch schonmal daran gedacht?" und weil ich mich dazu gezwungen sah, die Ehre meiner Familie zu verteidigen fügte ich noch etwas leiser hinzu "Und wir Montroses sind keine Verräterinen, sondern ehrliche und höfliche Menschen, was man von Ihnen nicht gerade behaupten kann. Was wollen sie überhaupt von mir? Und wer zum Teufel sind sie???", ich hatte noch mehr Fragen aber das waren erst einmal die dringendsten, ich versuchte mien Gedanken zu sortieren und nicht vor Panik durchzudrehen. Das Schwindelgefühl meldete sich mit erneuter Kraft in meinem Bauch und ich verlor für einen kurzen Augenblick das Gleichgewicht, Arztkittel fing mich jedoch mitten im Fall auf und schnappte sich erneut das bereits schmerzende Handgelenk. "Komm mit, Mädchen und Mr. George, sorgen sie dafür, dass sie still ist!!"

Charlotte:
Von Gideon mehr oder weniger gezogen, folgt sie ihm in den Drachensaal. Ihre Großmutter und ihre Mutter eilen auf sie zu und überhäufen sie mir Fragen. "Was ist hier los?", ruft sie aus, doch keiner scheint ihr zuzuhören. Plötzlich fliegt die Tür hinter ihnen auf und Dr. White betritt den Saal, hinter ihm folgt Mr. George und neben diesem steht Gwendolyn. "Was zum...Gwendolyn? was macht die denn hier!?", mit schnellen Schritten überquert Charlotte den Saal und bleibt dicht vor Gwendolyn stehen. "was sollen diese Spielchen? Was hast du getan?", zischt sie leise und packt ihre Cousine unsanft an den Schultern.

Gwenny:
Ich werde von Mr. George in einen riesigen Saal eskortiert und prompt habe ich die alleinige Aufmerksamkeit von rund einem dutzend Augenpaaren. Noch bevor ich fragen kann, was das alles soll, nimmt mir Charlotte die Frage aus dem Mund und rennt wie eine Furie auf mich zu. Unsanft packt sie meine ohnehin schon schmerzenden Schultern und rüttelt an mir, wie an einem alten Kartoffelsack. "Lass mich los!", wutentbrandt reiße ich mich von der scheinbar verrückt gewordenen Charlotte los und gehe hinter Mr. George in Deckung. Es ist seltsam aber wenn ich diese ganzen Menschen betrachte, ist er der einzige, der wenigstens ein klein wenig normal ausschaut und mich nicht mit boshaften Blicken durchlöchert.
"Was geht hier vor?", frage ich daraufhin relativ einfallslos. Eine Frage nach der anderen, ermahne ich mich selbst zur Ruhe, trete aus meiner glatzköpfigen Deckung heraus und straffe meine Schultern. Falls die wilde Charlotte mich nochmal angreifen sollte, werde ich sie einfach an den haaren ziehen, so wie ich das früher immer als Kind getan habe und der Gedanke lässt mich augenblicklich Kichern. Diesen Aurutscher bereue ich allerdings sofort, als Charlottes Hand auf meine Wange trifft. "Dummes Gör, verstehst du nicht wie ernst das alles hier ist, hör auf unsere Zeit zu verschwenden", blafft sie mich an und ihre Faust zuckt erneut drohend in meine Richtung.

Gwenny:
Aufmerksam hörte ich den Erläuterungen eines schwarzhaarigen Mannes, der seine Brust soweit geschwollen hatte, dass er wie eine Eule aussah, zu. "Ja, ähm, genau! Also heute morgen bin ich nach Hause gegangen und auf dem Weg wollte ich noch Bonbons für Tante Maddy holen, denn sie liebt die ja so sehr. Und dann war mir schwindelig...nein, um ehrlich zu sein war mir schon vorher, also in der Schule schwindelig und plötzlich fiel ich hin, das heißt ich dachte ich würde einfach hin fallen aber als ich wieder aufstand waren die Menschen um mich herum ganz merkwürdig gekleidet und alles hat gestunken. Die wollten mich wirklich auf dem Scheiterhaufen verbrennen und dann-", ich holte shcnell nach Luft um meinen Wortschwall weiterzuführen aber Mr. George räusperte sich hinter mir leise und bat mich etwas langsamer zu sprechen, damit mir jeder folgen konnte. Wollten mich hier eiegntlich alle verarschen? Ich erzähle denen, dass ich fast hingerichtet worden bin und soll dabei ganz ruhig bleiben? Gehts noch?
Stur verschränkte ich meine Arme vor der Brust und sagte im zickigsten Ton, den ich schon früh von Charlotte hatte imitieren können: "Ich sage jetzt gar nichts mehr, nicht bevor sie mir erklären was das alles hier soll. Was es bitteschön mit den Edelsteinen auf sich hat und wie ich diese verdammte Seuche wieder los werde!" Ich überlegte kurz mit dem fuß aufzustampfen, um meiner Aussage mehr Nachdruck zu verleihen aber das war mir dann doch etwas zu theatralisch.

Charlotte:
Charlotte sah ihre misratene Cousine an und versatnd kein Wort, geschweige denn, was diese hier eigentlich für eine Show abziehen wollte. "Falk, bitte! Sie werden den kindischen Phantasien von Gwendolyn doch nicht ernsthaft Glauben schenken! Sie ist doch nur neidisch auf mich, jeder hier im Raum weiß, dass ich der RUBIN bin und Gwendolyn kann sich nicht einmal vernünftig die Schuhe zu binden, geschweige denn davon Menuett tanzen oder französisch sprechen!", sie stampfte wütend mit dem Fuß und hätte ihre Mutter sie nicht fest umklammert, dann hätte Charlotte ihrer Cousine gezeigt wer der wahre Rubin ist, indem sie sie einfach aus dem Fenster gestoßen hätte...oder eventuell zu einem Duell herausgefordert. Egal wie, aber sie musste diese unverschämte Klette ein für alle Mal loswerden. Das alles hier war doch einfach lächerlich!

Gwenny:
Mein kopf fliegt von einem zum anderen, während die Menschen um mich herum über mein Schicksal beratschlagen und dabei immer wieder feststellen, dass ich nicht nur unwissend sondern anscheinend auch noch taub oder völlig verblödet wäre. Ich glaube mir platzt gleich der Kragen. "Mein Name ist GWENDOLYN, nicht sie, nicht der Rubin oder sonstiger Schwachsinn, einfach nur Gwendolyn!", meine Stimme klingt seltsam ruhig aber im Inneren koche ich vor Wut. Ich bin zwar sauer auf meine Mutter und verstehe nicht, wieso sie mich mein ganzes Leben lang belogen hat aber aus den Mündern dieser ach so geheimnisvoller Sektmitglieder zu hören, dass meine Mutter eine Verräterin oder sogar eien Lügnerin wäre geht jetzt doch Mal zu weit. "Na fein, dann bleiben wir jetzt alle hier bis ich wieder i-wohin ins Mittelalter springe, falls ich dann wie eine gegrillte Bockwurst aussehe, wisst ihr ja, dass meine Mutter sie dieses Mal nicht belogen hat!", mit diesen Worten lasse ich mich auf einen kleinen Polstersessel sinken und bereue diese Entscheidung nicht, denn wie aufs Stichwort kommt mein Schwindelgefühl mit alter Intensität wieder zurück. "Ouh", entfährt es mir dann auch shcon leise und gar nicht so tough, wie ich eigentlich wirken wollte.

Charlotte:
Mit hochgezogenen Augenbrauen beobachtete sie den Wortaustausch von Falk und Gideon, ihre Miene verdüsterte sich immer mehr. Konnte es wirklich sein, dass Falk der Meinung war, Gwendolyn könnte tatsächlich der Rubin sein? Blinde Wut stieg in ihr hoch.
Plötzlich began der Drachensaal zu wackeln an und alles drehte sich, die Menschen verschwammen zu bunten Schatten und alles wurde nach und nach dunkler. "Ich glaube es geht los", brachte Charlotte nur leise hervor und sank in den Armen von Glenda in sich zusammen.

Gwenny:
Ich schaue kurz Richtung Tür und sehe noch den neugierigen Glanz und das aufmunternde Lächeln vom Geheimsektschnösel in Richtung Charlotte und wünschte mir, er hätte mich angesehen. Ach, verdammt, jetzt werde ich hier noch völlig irre.
Gerade als ich mich wieder aufrichten möchte, fängt der Saal sich plötzlich zu drehen an. Ich höre noch schwach, wie jemand sagt, dass wir in diesem Raum in Sicherheit wären und ihn nicht verlassen dürften, als ich plötzlich nach hinten gerissen und in völlige Dunkelheit gehüllt werde.
Rumpelnd lande ich auf etwas hartem und frage leise "Hallo?" Es scheint keiner hier zu sein und weit und breit ist kein Licht zu sehen. Meine Zähne fangen an zu klappern und erst jetzt wird mir bewusst, wie kalt es hier ist. Wenn ich es mir jetzt so recht überlege, klingt ein kleines Feuerchen auf einem Scheiterhaufen gar nicht Mal so schlecht.
Ganz Ruhig Gwenny, es geht gleich vorbei und dann ist zumindest Mum aus dem Schneider. Aber was machen diese Leute mit mir wenn sie erfahren, dass ich wirklich dieser verdammte Rubin bin? Leise schluchzend ziehe ich meine Knie an die Brust und beete meinen Kopf darauf. Mit meinen Armen umklammere ich meine Beine und ermahne mich jetzt bloß nicht loszuheueln. "Reiß dich zusammen, Gwenny. Du packst das", versuche ich mich selbst zu motivieren und imitiere dabei völlig unbeabsichtigt Leslies Stimme.

Charlotte:
Auf einmal halten alle im Raum den Atem an und sehen angespannt zwischen ihr und Gwendolyn hin und her. Das Schwindelgefühl war natürlich nur vorgetäuscht aber Charlotte musste jetzt zusehen, dass sie den Orden wieder davon überzeugte, dass sie der einzig wahre Rubin war.
Ein lauter Aufschrei von Lady Arista ließ Charlotte ihre Augen kurz öffnen, prüfend musterte sie den roten Polstersessel auf dem bis vor einer Sekunde noch ihre Cousine gesessen hatte. Sie schien plötzlich völlig vergessen, alle starrten gebannt auf den Sessel und nicht nur ein Mund stand dabei offen. Nun legte sich die Aufregung langsam und bedauernde, sowie mitleidige Blicke huschten unsicher in ihre Richtung.
"Wie hat sie das getan?? Das ist bestimmt Grace! Ja, genau, Grace hat sie bestimmt i-wie hier rausgeshcmuggelt!", sie wusste wie schwach ihre Stimme klang aber sie konnte es einfach nicht glauben. Was geschah hier eigentlich? Hilfesuchend sah sie sich nach Gideon um und ihre Augen flehten um Erklärung.

Charlotte:
Das Mitleid in Gideons Augen ist zu viel.
"Phantomschmerzen? Phantomschmerzen?", flüstert Charlotte leise. Unsanft stößt sie ihre Mutter zur Seite und rennt auf die Tür zu. Von leisen Schluchzern geschüttelt läuft sie vorbei an Gideon und traut sich nicht erneut in seine Richtung zu sehen.

Gwenny:
Ich sitze alleine irgendwo im nirgendwo fest und das Schwindelgefühl setzt wieder ein. Halleluja, ich hätte niemals gedacht, dass ich mich so darüber freuen würde. Schnell stehe ich auf und wische mir die imaginären Tränen von den Wangen. Unsicher zupfe ich an meiner Schuluniform und meinen Harren aber da ich ohnehin nichts sehen kann, hätte ich das auch genauso gut lassen können.
Ich werde nach hinten gerissen und die Dunkelheit verblasst langsam und weicht einem Regenbogen aus vielen verschiedenen Farben. Mit lautem Gepolter lande ich wieder im Saal in Temple. Durch meinen Schwung bin ich nicht auf sondern unter dem Sessel gelandet und nun beeile ich mich shcnell meinen Rock nach unten zu ziehen. "Aua!", beschwere ich mich leise und versuche aufzustehen aber da sich immernoch alles dreht gelingt mir das nicht so schnell und schon gar nicht so elegant wie geplant.
Vor Anstrengung nach Luft schnappend richte ich mich schließlich ohne fremde Hilfe auf und sehe unschlüssig in die vielen unbekannten Gesichter. "Ich bin zurück?", frage ich unsicher, ohne zu wissen was ich anderes sagen sollte.